Auf der Voltamatte in Basel findet vom 3. bis 13. August 2023 das No Borders Klimacamp statt. Im Fokus des Camps steht die Verbindung zwischen Klimagerechtigkeits- und Migrationskämpfen. Neben verschiedenen Inputs und Workshops bietet das Klimacamp die Gelegenheit, sich inhaltlich auszutauschen und zu vernetzen.
„Der Globale Norden und Konzerne profitieren von der Ausbeutung von Menschen und Ökosystemen und befeuern die Klimakrise. Folge davon sind zunehmende Umweltkatastrophen und Konflikte, welche Millionen von Menschen zur Flucht zwingen. Unzählige Menschen sterben auf der Flucht. Überlebende Migrant:innen erwarten meist menschenfeindliche Asylprozesse und strukturelle Isolation. Das Camp steht für Klimagerechtigkeit und Bewegungsfreiheit für alle“, so die Veranstalter:innen. Am Samstag sollen mit einem „March against Borders“ die Perspektiven direkt Betroffener von Klimakrise und Migrationsregime zusammen auf die Straße getragen werden.
Beteiligt an dem vom Klimastreik Schweiz organisierten Camp ist auch der kurdische Frauenverband YJK-S. Die Aktivistin Özen Aytaç referierte auf einem Workshop mit anschließender Diskussion über das Ökologie-Verständnis der kurdischen Freiheitsbewegung, die Fluchtgründe von Kurd:innen in den letzten hundert Jahren und den Ökozid und die Massaker in Kurdistan. In ihrem Referat erläuterte Aytaç, dass der türkische Staat Verbrechen an Menschen und der Natur begeht, und ging auf die Situation in Rojava und die von der türkischen Armee eingesetzten Chemiewaffen ein. Als Lösungsvorschlag für die in der kapitalistischen Moderne entstandenen Probleme stellte die kurdische Aktivistin das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell „Demokratischer Konföderalismus“ mit seinen drei Standbeinen Frauenbefreiung, Basisdemokratie und Ökologie vor und sagte: „Wir wollen zeigen, dass eine andere Welt möglich ist. Das ist unsere gemeinsame Aufgabe für unsere Zukunft.“
Der Vortrag stieß auf großes Interesse, im Anschluss wurde über gemeinsame Handlungsmöglichkeiten diskutiert.