Kurdische Aktivisten besetzen SWR-Mainz

In Mainz haben kurdische Aktivistinnen und Aktivisten den Standort des Südwestrundfunks besetzt. Mit ihrer Aktion fordern sie mediale Öffentlichkeit für den unbefristeten Hungerstreik in den türkischen Gefängnissen.

In Mainz haben kurdische Aktivistinnen und Aktivisten einen der drei Hauptstandorte des Südwestrundfunks (SWR) besetzt. Eigenen Angaben nach fordern sie mit ihrer Aktion mediale Öffentlichkeit für den von Leyla Güven angeführten Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans, an dem sich neben tausenden politischen Gefangenen in türkischen Haftanstalten auch etliche Aktivist*innen in Nord- und Südkurdistan, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Frankreich, Italien, Wales, England und weiteren europäischen Ländern beteiligen.  

In einem ersten Statement der Aktivist*innen heißt es: „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, da uns aufgrund der ausbleibenden Berichterstattung keine andere Wahl bleibt. Obwohl der Hungerstreik eine lebensbedrohliche Phase erreicht hat, schweigen die Medien zu diesem Thema. Die Forderung der Hungerstreikenden ist die Aufhebung der Isolationshaft des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan, der seit 1999 auf Inmrali inhaftiert ist und zuletzt vor über sieben Jahren seine Anwälte sprechen konnte.

Die Beendigung der Isolation von Abdullah Öcalan ist essentiell für den Frieden in der Türkei und den gesamten Mittleren Osten, da er in diesem Prozess eine Schlüsselrolle spielen könnte. Diese Isolation hatte auch bereits tödliche Folgen, so haben die sieben hungerstreikenden Gefangenen Mahsum Pamay, Siraç Yüksek, Yonca Akici, Zehra Sağlam, Ayten Beçet, Medya Çınar und Zülküf Gezen den Freitod als Protestform gegen die Isolation gewählt. Der Aktivist Uğur Şakar verbrannte sich aus Protest vor dem Krefelder Gerichtsgebäude, doch auch hierzu schweigen die Medien. Wir fordern den SWR und alle weiteren Medien zur Berichterstattung über den Hungerstreik und dessen Forderungen auf”.

Ein von den Aktivist*innen mit den Verantwortlichen des Südwestrunkfunks gefordertes Gespräch ist bisher nicht zustande gekommen. Weitere Informationen liegen im Moment noch nicht vor.