Am Dienstag griff die türkische Armee ein Haus im Dorf Helîncê bei Kobanê mit einer bewaffneten Drohne an. Dabei wurden drei Frauen, Zehra Berkel aus der Koordination der Frauenbewegung Kongreya Star für die Euphrat-Region, Hebûn Mele Xelîl vom Kongreya-Star-Vorstand in Kobanê und die Hausbesitzerin Amina Waysî getötet. Bei allen drei Frauen handelt es sich um Zivilistinnen.
Remziya Mihemed, Koordinationsmitglied von Kongreya Star, geht von einem gezielten Angriff auf die Frauenorganisierung in Rojava aus. Der türkische Staat habe seine Angriffe seit der Niederlage des „Islamischen Staat” (IS) in Kobanê nie gestoppt, erklärt Mihemed. „Die Aktivistinnen, die in Nordkurdistan wie Sêwê oder in Rojava wie Zehra und all die anderen den Samen des Frauenkampfes säen, befinden sich im Visier des türkischen Staates.“ Die Aktivistin bezieht sich mit diesen Worten auf Sêwê Demir, die gemeinsam mit der Ko-Vorsitzenden des Volksrates von Silopiya (Silopi), Pakize Nayır und Fatma Uyar im Januar 2016 während der Ausgangssperre gezielt von türkischen Soldaten ermordet worden war.
Mihemed weiter: „Das kurdische Volk soll über die Angriffe auf Frauen vernichtet werden. Wir verurteilen das Schweigen Russlands zu dem Angriff. Der Angriff fand in einer Region statt, in der sich russische Truppen befinden, und Russland will davon nicht gewusst haben. So etwas ist nicht möglich.“ Mihemed kündigte eine Ausweitung des Frauenkampfes an. Der türkische Staat werde für seine Morde und seine Besatzung zur Rechenschaft gezogen werden.
Korrekturhinweis: In einer früheren Version hieß es, bei einem der drei Todesopfer handele es sich um Mizgîn Xelîl, statt um Hebûn Mele Xelîl.