Der bundesweite kurdische Dachverband KON-MED (Konföderation der Gemeinschaften Kurdistans in Deutschland) lädt unter dem Motto „Die Revolution von Rojava ist unsere gemeinsame Revolution – ihre Verteidigung ist unsere gemeinsame Verantwortung” zur Teilnahme an Aktivitäten zum Welt-Kobanê-Tag am 1. November ein. In einem Aufruf heißt es:
„Kobanê ist zum weltweiten Symbol des Kampfes um eine freiheitliche und demokratische Welt geworden. Im Herbst 2014 wurde in Kobanê die Revolution von Rojava gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) erfolgreich verteidigt. Seitdem hat sich die demokratische Selbstverwaltung nicht nur auf große Gebiete Nordsyriens ausgeweitet, sie ist auch zu einer Inspirationsquelle für Menschen und Bewegungen auf der ganzen Welt geworden, die für eine gerechtere Welt kämpfen.
Doch die Revolution von Rojava ist weiterhin gefährdet. Auch wenn der IS militärisch in Nordsyrien geschlagen ist, ist seine faschistoide Ideologie lange nicht ausgelöscht. Im Gegenteil: gerade in den von der Türkei besetzten Gebieten treiben Dschihadisten weiter ihr Unwesen, terrorisieren Andersdenkende, begehen Kriegsverbrechen und betreiben ethnische Säuberungen. Der türkische Staat befördert nicht nur in Syrien die Ideologie des IS, sondern ist gegenwärtig in einer Vielzahl von Ländern der Region als Kriegstreiber aktiv. Nach den militärischen Aggressionen in Libyen, Südkurdistan (Nordirak) und in Berg-Karabach widmet sich die türkische Kriegspolitik erneut Gebieten in Nordsyrien. Die Stadt Ain Issa wurde in den vergangenen Tagen wiederholt angegriffen und nur durch die entschiedenen Verteidigungshandlungen der örtlichen lokalen Kräfte konnte ein größeres Ausmaß der Auseinandersetzungen bislang unterbunden werden. Doch die Gefahr weiterer Besatzungsangriffe und der damit verbundenen Vertreibung von abertausenden Menschen bleibt eminent.
Nun werden, wie auf der ganzen Welt, auch in der Bundesrepublik Aktionen rund um den Welt-Kobanê-Tag am 1. November organisiert und geplant. Auch wir, als größter kurdischer Dachverband in Deutschland, rufen dazu auf, das kommende Wochenende in ein Anti-Kriegs-Wochenende zu verwandeln! Wir fordern nichts anderes als den bedingungslosen Rückzug der türkischen Armee und ihrer islamistischen Kräfte aus Nordsyrien.
Die Aktivist*innen aus Rojava und ganz Nordsyrien teilen uns immer wieder mit, wie viel Kraft sie aus den vergangenen Protesten auf der ganzen Welt gegen die türkischen Besatzungskriege gezogen haben. Die Revolution von Rojava ist unsere gemeinsame Revolution – ihre Verteidigung ist unsere gemeinsame Verantwortung. Beteiligt euch an den diesjährigen Protesten am Welt-Kobanê-Tag am 1. November und den weiteren Aktionen der ‚Internationalen Woche der Solidarität und des Widerstands’.”