Kleve: Protest gegen türkischen Luftangriff auf Şengal

In Kleve in Nordrhein-Westfalen ist gegen den tödlichen Drohnenangriff der türkischen Armee auf das ezidische Siedlungsgebiet Şengal in Südkurdistan protestiert worden.

In Kleve hat am Freitagabend eine Demonstration gegen die türkischen Angriffe auf Şengal stattgefunden. In dem Hauptsiedlungsgebiet der Eziden in Südkurdistan sind am Mittwoch vier Kämpfer der Widerstandseinheiten Şengal (YBŞ) bei einer gezielten Bombardierung durch eine Kampfdrohne ums Leben gekommen.

An der von den kurdischen Volksräten in Kleve und Emmerich organisierten Demonstration nahmen Hunderte Menschen teil. In Redebeiträgen wurde erklärt, dass der türkische Staat den von den Islamisten des „IS“ vollzogenen Genozid am ezidischen Volk zu vollenden versuche.

In Şengal fand im August 2014 das größte Massaker der Terrororganisation „Islamischer Staat“ statt. Tausende Menschen wurden getötet und verschleppt, Hunderttausende mussten fliehen. Verteidigt wurden die Eziden ausschließlich von bewaffneten Einheiten der HPG, YPG und YPJ.

Der türkische Staat hat Şengal danach diverse Male angegriffen. Am 19. November kam ein Kämpfer der ezidischen Verteidigungseinheiten YBŞ bei einem Angriff mit einer bewaffneten Drohne in Xanesor ums Leben, vier weitere wurden verletzt. Am 5. November bombardierten Kampfflugzeuge drei Mal die Region Barê. Am 4. November wurden drei YBŞ-Kämpfer bei der Bombardierung von Xanesor verletzt. Am 19. Oktober 2019 bombardierte die türkische Luftwaffe Siedlungsgebiete in der Gemeinde Xanesor.