Keine Abschiebung – Kundgebungen in Solidarität mit Nazdar Ecevit
Gegen die Abschiebung der kurdischen Aktivistin Nazdar Ecevit in die Türkei werden am Wochenende Kundgebungen in Frankfurt und vor dem Abschiebegefängnis in Darmstadt stattfinden.
Gegen die Abschiebung der kurdischen Aktivistin Nazdar Ecevit in die Türkei werden am Wochenende Kundgebungen in Frankfurt und vor dem Abschiebegefängnis in Darmstadt stattfinden.
Die seit 2016 in Deutschland lebende kurdische Aktivistin Nazdar Ecevit soll in die Türkei abgeschoben werden. Ein erster Abschiebeversuch am letzten Donnerstag scheiterte an ihrem Widerstand und öffentlichen Druck. Folgend hat das Amtsgericht Frankfurt hat am Montag gegen die in der Türkei verfolgte HDP-Aktivistin einen Abschiebehaftbeschluss erlassen, seitdem befindet sie sich wieder im hessischen Abschiebegefängnis in Darmstadt. Nach der Gerichtsentscheidung hat Nazdar Ecevit einen unbefristeten Hungerstreik begonnen, um gegen das Urteil des Gerichts zu protestieren. Mehrere Gruppen und Initiativen rufen mit den Forderungen „Keine Abschiebung von Nazdar Ecevit – Asylrecht durchsetzen” zu Kundgebungen am Samstag um 15.00 Uhr bis 17.00 in Frankfurt, Liebfrauenberg, und am Sonntag um 14 Uhr vor dem hessischen Abschiebegefängnis, Marienburgstraße 78, in 64297 Darmstadt auf.
„Die BRD schiebt ja immer wieder Leute in die Erdoğan-Diktatur ab, dieser Fall ist aber besonders krass”, heißt es in einem Aufruf zu den Kundgebungen. „Nazdar floh 2016 aus der Türkei - nachdem sie bereits fünf Jahre im türkischen Knast saß, musste sie die Bombardierung der Stadt Cizre miterleben, hunderte Menschen starben dort in den Todes-Kellern. Nazdar wurde verletzt, als sie versuchte, Verwundete aus den Trümmern zu bergen. ‚Ich überlebte verletzt, aber Freundinnen und Freunde neben mir starben. Unser Ziel war es, Zivilisten zu retten, aber die Regierung wollte, dass nicht ein einziges Lebewesen überlebt. Mir blieb keine Möglichkeit, dort weiterzuleben‘ - so beschreibt Nazdar ihre Erlebnisse. Trotz dieser krassen Verfolgungsgeschichte wurde der Asylantrag in Deutschland abgelehnt. Anfang der Woche sollte Nazdar am Frankfurter Flughafen abgeschoben werden, in eine Diktatur, wo ihr Folter und Tod droht. Sie wehrte sich und konnte die Abschiebung erstmal verhindern. Nun sitzt sie im Abschiebeknast Darmstadt, einem Leuchtturmprojekt der schwarz-grünen Regierung in Hessen. Der Fall Nazdar Ecevit zeigt, was wir von Schwarz-Grün erwarten können: Rassistische Knäste, Abschiebungen in Diktaturen, die weitere Kumpanei mit Erdoğan.”
Grüße an Nazdar Evevit
Wir starten heute eine #Grußkartenaktion, um #NazdarEcevit zu unterstützen
— Women Defend Rojava Frankfurt/M (@DefendAm) April 13, 2021
Schreibt an sie:
Nazdar Ecevit
Abschiebegefängnis
Marienburgstraße 78
64297 Darmstadt
Keine #Abschiebung in die #Türkei pic.twitter.com/RYIofsbRmy
Die Frankfurter Ortsgruppe der Kampagne „Women Defend Rojava“ hat derweil eine Grußkartenaktion gestartet, um Nazdar Ecevit zu unterstützen. Die Anschrift lautet: Nazdar Ecevit, Abschiebegefängnis Darmstadt, Marienburgstraße 78, 64297 Darmstadt.