Der Exekutivrat der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat nach eigenen Angaben seine Jahresversammlung mit einer ausreichenden Anzahl Mitglieder abgehalten. Auf der Sitzung wurde die Praxis in allen Arbeitsbereichen ausgewertet und eine Planung für das laufende Jahr erstellt. Hauptthemen waren die Situation von Abdullah Öcalan, der Widerstand gegen den grenzüberschreitenden Faschismus der AKP/MHP-Regierung und der Aufbau basisdemokratischer Strukturen im Rahmen des Modells „Demokratischer Konföderalismus“.
„Diese Themen wurden mit allen Aspekten ausgewertet und es wurde die dafür notwendige Planung diskutiert. Die gesamte Planung verfolgt das Ziel, auf der Grundlage der Selbstverteidigung gegen den Faschismus den revolutionären Volkskrieg weiterzuentwickeln, um Kurdistan zu befreien und die Türkei und den Mittleren Osten zu demokratisieren“, teilt die KCK in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung mit.
Die KCK stellt in ihrer Analyse fest, dass die Erdogan-Regierung zunehmend die Unterstützung im In- und Ausland verliert und gerade deshalb ihre Aggression intensivieren wird. Für dieses Jahr werden daher weitere massive Angriffe erwartet „auf die Medya-Verteidigungsgebiete und alle Orte, an denen es ein freies und demokratisches Leben gibt“: „2022 wird eines der kritischsten Jahre in der Geschichte unseres Kampfes. In dieser Zeit, in der der dritte Weltkrieg andauert und der auf einen Völkermord abzielende türkische Staat seine Angriffe steigert, muss der auf Selbstverteidigung basierende Kampf mit der Strategie des revolutionären Volkskrieges fortgesetzt werden, um die Errungenschaften zu schützen und die Angriffe zurückzuschlagen. In diesem Zusammenhang ist über die Bedeutung einer organisierten Haltung sowohl unserer militärischen Kräfte als auch unseres Volkes diskutiert worden, damit dieser schwierige Kampf erfolgreich sein kann. Dabei wurde betont, dass Stärke nicht nur über Waffen, militärische Kraft und technische Überlegenheit definiert werden kann. Die eigentliche Stärke ist das Projekt eines freien und demokratischen Lebens auf der Basis einer richtigen ideologischen Politik. Die kurdische Befreiungsbewegung verfügt über ein solches Projekt und wird daher gewinnen.“
Auf der Versammlung wurde herausgestellt, dass die kapitalistische Moderne eine große Gefahr darstellt, die von der gesamten Menschheit und dem kurdischen Volk bekämpft werden muss, so die KCK. Dieser Kampf sei eine Aufgabe, der sich das Volk stellen müsse. Voraussetzung dafür sei eine organisierte Gesellschaft. Eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Zeit ist für die KCK der Aufbau von basisdemokratischen Strukturen wie Kommunen und Räten innerhalb des konföderalen Systems. Dafür muss das nationalstaatliche Denken durch das von Abdullah Öcalan vorgelegte Modell einer demokratischen Nation unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen ersetzt werden, fordert der Exekutivrat der KCK und weist auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit allen demokratischen Kräften in der Türkei, im Irak, in Syrien und Iran für eine Lösung der kurdischen Frage hin. Der Kampf gegen den AKP/MHP-Faschismus gehe über die Befreiung Nordkurdistans und eine Demokratisierung der Türkei hinaus: „Dieser Kampf betrifft die Befreiung aller vier Teile Kurdistans, den Schutz der Errungenschaften und die Demokratisierung des gesamten Mittleren Ostens. Wir rufen alle demokratischen Kräfte, Frauen und die Jugend dazu auf, sich an diesem Kampf zu beteiligen und ihn zu stärken.“
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