KCK erinnert an Ermordete von Pirsûs

Der Exekutivrat der KCK erinnert an die 33 am 20. Juli 2015 im nordkurdischen Pirsûs ermordeten internationalistischen Aktivist:innen und ruft auf, den gemeinsamen Kampf gegen den AKP/MHP-Faschismus zu verstärken.

Vereinten Kampf gegen Faschismus verstärken

Ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) zündete am 20. Juli 2015 eine Bombe in einer Gruppe von Aktivist:innen, die aus der Türkei, Nordkurdistan und Europa in die Grenzstadt Pirsûs (tr. Suruç) gekommen waren, um von dort aus humanitäre Hilfe für Kobanê zu leisten. 33 überwiegend junge Menschen, vor allem Mitglieder der Sozialistischen Jugendbewegung der Türkei, wurden ermordet. Unzählige wurden verstümmelt und traumatisiert. Anlässlich des neunten Jahrestages des Massakers hat die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) an die Toten erinnert. Die Ko-Vorsitzenden des KCK-Exekutivrats erklärte:

„Am 20. Juli 2015 verloren 33 Mitglieder der Sozialistischen Jugendbewegung der Türkei bei einem Anschlag ihr Leben. Sie waren aus Solidarität mit Rojava und für den Wiederaufbau von Kobanê nach Pirsûs gekommen. Anlässlich des neunten Jahrestags des Massakers verurteilen wir diesen heimtückischen Angriff nochmals voller Wut. Wir gedenken mit großem Respekt der 33 werten Gefallenen, die bei dem Anschlag ums Leben gekommen sind. Wir gedenken durch sie aller Gefallenen der Revolution und der Demokratie voll Respekt und Dankbarkeit und verneigen uns demütig vor ihrem wertvollen Andenken.

Verbundenheit mit den Gefallenen bedeutet, die Revolution von Rojava zu verteidigen“

Die Solidarität und der Kampf der sozialistischen, revolutionären und demokratischen Kräfte gemeinsam mit dem kurdischen Volk und der Rojava-Revolution hat eine sehr wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung des vereinten Kampfes gegen Ausbeutung, Rückständigkeit und Faschismus gespielt. Dieser Kampf hat die rassistischen, reaktionären und faschistischen Herrschaftsprojekte, die in der Türkei, in Kurdistan und im Mittleren Osten umgesetzt werden sollten, vereitelt. Die Gefallenen von Pirsûs sind das Symbol dieses Kampfes. Der Kampf der Gefallenen von Pirsûs ist die Fortsetzung der Linie, die von Deniz Gezmiş, Mahir Çayan, Ibrahim Kaypakkaya, Hikmet Kıvılcımlı vorgezeichnet wurde. Deniz Gezmiş demonstrierte, wie wichtig dies ist, indem er auf dem Weg zum Galgen die Geschwisterlichkeit der Völker und den vereinten revolutionären Kampf beschwor. Für Rêber Apo [Abdullah Öcalan] hatte diese Haltung eine sehr große Bedeutung und er entwickelte den kurdischen Freiheitskampf auf dieser Linie. Die Rojava-Revolution ist eine vereinte Revolution der Völker, die auf der Grundlage dieser Linie entstand. In diesem Sinne ist die Verteidigung der Revolution von Rojava, der gemeinsamen Revolution der Völker, Ausdruck der wichtigsten revolutionären Haltung. Dabei handelt es sich um die beste Art, die Verbundenheit mit den Gefallenen von Pirsûs zu zeigen.

Der Kampf der sozialistisch-revolutionären Bewegungen in Nordkurdistan und der Türkei hat entscheidend dazu beigetragen, die Angriffe des IS zu brechen und Kobanê zu befreien. Dieser Kampf und die Ergebnisse dieses Kampfes haben das reaktionäre, faschistische, kolonialistische System durchbrochen und die Pläne des faschistischen AKP/MHP-Regimes durchkreuzt. Die Befreiung von Kobanê war eine der wichtigsten historischen Wendepunkte. Denn der Angriff auf Kobanê zielte darauf ab, ein reaktionäres, rassistisches, faschistisches Regime aufzubauen, das sich durch den IS auf den gesamten Nahen Osten ausbreiten würde. Die Anschläge, hinter denen das AKP/MHP-Regime stand, insbesondere das Massaker von Pirsûs, sind das Ergebnis der Vereitelung dieses Projekts. Die ab diesem Zeitpunkt in Nordkurdistan und in der Türkei verübten Anschläge und Massaker zielten darauf ab, diesem Projekt wieder zur Herrschaft zu verhelfen. Die heutigen Angriffe des AKP/MHP-Regimes sind ebenfalls in diesem Rahmen zu betrachten.

Den vereinten antifaschistischen Kampf entwickeln“

Der vereinte Kampf des kurdischen Volkes und der Völker der Türkei hat sich auf den Spuren der Gefallenen von Pirsûs entwickelt. Dieser Kampf hat den AKP/MHP-Faschismus endgültig an den Rand der Vernichtung gebracht. Das faschistische Regime steht unter Schock und steckt in einer Sackgasse. Es ist in den Prozess des Verfalls und der Auflösung eingetreten. Aber es versucht, sich durch neue Vernichtungsangriffe und kolonialfaschistische Projekte aus dieser Situation zu befreien. Die verstärkten Invasionsangriffe auf Südkurdistan sind Ausdruck dessen. Auch die Politik der Zwangsverwaltung und die Totalisolation von Rêber Apo sind in diesem Rahmen zu betrachten. Auf der anderen Seite werden neue Pläne für Syrien und Rojava geschmiedet. Zu diesem Zweck will der Faschistenchef Tayyip Erdoğan Beziehungen zum syrischen Staat aufbauen. Es ist die richtigste revolutionäre Haltung, einen vereinten Kampf gegen diese Versuche des AKP/MHP-Regimes, sich durch die Umsetzung ihrer faschistischen, rassistischen und reaktionären Projekte zu restaurieren, zu führen. Revolutionäre, demokratische, sozialistische und freiheitliche Kräfte sollten in dieser historischen Verantwortung handeln und den vereinigten Kampf gegen den Faschismus weiter entwickeln. Wir rufen alle auf, den Kampf auf dieser Grundlage weiter zu verstärken.“