KCDK-E verurteilt türkischen Angriff auf Mexmûr

Der Dachverband der kurdischen Vereine in Europa (KCDK-E) verurteilt den türkischen Angriff auf das Flüchtlingslager Mexmûr scharf. Bei dem Angriff wurden drei Frauen getötet, als sie ihre Schafe weideten.

Gestern hat ein türkischer Luftangriff auf das Flüchtlingscamp Mexmûr erneut Zivilistinnen das Leben gekostet. Bewaffnete Drohnen bombardierten Weideflächen des Camps und töteten drei Frauen, die dort Schafe hüteten. Der Dachverband der kurdischen Vereine in Europa (KCDK-E) verurteilt den Angriff und erklärt: „Seit mehr als neun Monaten ist die Bevölkerung von Mexmûr aufgrund des von der Regierung Südkurdistans verhängten Embargos mit den größten Schwierigkeiten konfrontiert. Die Menschen in Mexmûr müssen dringend durch internationale Institutionen geschützt werden. Das Völkerrecht muss umgesetzt werden, um die vom türkischen Staat verübten Massaker an der Zivilbevölkerung zu verhindern.“

In der Erklärung des KCDK-E heißt es weiter: „In diesen für die ganze Welt schwierigen Tagen nimmt der türkische Staat weiterhin das kurdische Volk ins Visier. Während die ganze Welt gegen die Coronavirus-Pandemie kämpft, hat der faschistische türkische Staat drei kurdische Frauen ermordet. Als sie ihre Tiere weiden ließen, wurden sie Opfer eines türkischen Luftangriffs.“

Der KCDK-E verurteilte außerdem die Vollzugsgesetzreform in der Türkei: „Während in vielen Teilen der Welt Gefangene freigelassen werden, um die Ausbreitung des Virus in den Gefängnissen zu verhindern, hält die faschistische AKP/MHP-Regierung politische Gefangene im Gefängnis und führt Luftangriffe auf die Zivilbevölkerung in Mexmûr durch. Während internationale Institutionen, angefangen bei der UNO, in einem solchen Prozess einen Waffenstillstand fordern, setzt der völkermordende türkische Staat seine Massaker fort.“

Im Flüchtlingslager Mexmûr im Nordirak leben etwa 12.000 Menschen. Das selbstverwaltete Lager wird vom UNHCR betreut, steht aber unter einem Embargo, so dass die Versorgung mit Trinkwasser und Medikamenten schwierig ist. Das Embargo wird von der südkurdischen Regionalregierung auf türkischen Druck hin seit neun Monaten aufrechterhalten. Der KCDK-E sieht sowohl die kurdische Regionalregierung als auch die irakische Zentralregierung in Mitverantwortung für den Angriff, der ohne die Zustimmung dieser Mächte, nach Auffassung des KCDK-E, nicht durchgeführt hätte werden können. Der KCDK-E appelliert: „Wir rufen die Regierung Südkurdistans erneut dazu auf, kein Partner der Massaker des türkischen Kolonialfaschismus am kurdischen Volk zu sein und fordern, das Embargo über Mexmûr zu beenden.”