KCDK-E: Corona solidarisch und koordiniert bekämpfen

Der kurdische Dachverband KCDK-E führt europaweit Aufklärungsarbeit zur Corona-Pandemie durch und appelliert an seine Mitglieder, sich unabhängig der Herkunft solidarisch mit anderen zu zeigen.

Der europaweite Dachverband „Demokratischer Kurdischer Gesellschaftskongress in Europa“ (KCDK-E) hat eine Erklärung zur Coronakrise veröffentlicht:

Die Covid-19-Epidemie hat ein globales Ausmaß angenommen. Ganz gleich welcher Herkunft wir sind, wir alle sind den Gefahren dieses Virus ausgesetzt und versuchen, unsere Schutzvorkehrungen zu treffen. Deutlich wird in diesen außergewöhnlichen Tagen auch, dass die Regierungen dieser Welt nicht imstande sind, allen Menschen gerecht und gleichberechtigt den Zugang zu Schutz und Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Das liegt auch daran, dass diese Ausnahmesituation ihre Kapazitäten übersteigt.

Wir dürfen deshalb den Kampf gegen die Pandemie nicht den Regierungen übertragen. Denn ein Gesundheitssystem, das auf den Prämissen der Wirtschaftlichkeit und des Profits beruht, kann eine so ernsthafte Situation wie die Corona-Pandemie schlichtweg nicht meistern.

Als KCDK-E bemühen wir uns in Europa, aber auch in Kanada und Australien, seit Anbeginn der Pandemie, mit unseren organisierten gesellschaftlichen, religiösen und kulturellen Strukturen alle Menschen, ganz gleich welcher Herkunft, die wir erreichen und die sich an uns wenden, zu unterstützen.

So haben wir unter Anleitung unserer aus 35 Ärztinnen und Ärzten bestehenden Gesundheitskoordination zunächst einmal mit Hilfe der Informationen der Weltgesundheitsorganisation unsere Menschen über Covid-19 aufgeklärt und ihnen die notwendigen Schutzmaßnahmen nahegebracht. Wir bemühen uns weiterhin darum, allen Menschen die Ernsthaftigkeit der Situation und die praktischen Vorkehrungen klarzumachen. Insbesondere bei den Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, versuchen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, aktive Unterstützung zu leisten.

Die beschriebenen Aktivitäten werden wir fortführen. Unsere Unterstützung gilt nicht allein den Menschen, die wir repräsentieren, sondern allen Menschen. Denn wir denken, dass gerade in Zeiten wie diesen die Solidarität zwischen den Menschen und den Völkern von noch größerer Bedeutung ist als sonst. Der gemeinsame Kampf gegen die Pandemie kann nur durch Solidarität, ein Kollektivbewusstsein und eine entsprechende Haltung gewonnen werden.

In diesem Sinne möchten wir als KCDK-E erklären, dass wir unsere gesamten organisierten Strukturen samt der dazugehörigen 436 Vereine und Lokalitäten in Europa für den Kampf gegen die Pandemie zur Verfügung stellen. Wir sind bereit, überall dort Menschen zu unterstützen, die bislang keine Unterstützung von ihren Regierungen oder anderen verantwortlichen Stellen erhalten.

Wir laden zugleich alle Menschen dazu ein, weiterhin für ihren Selbstschutz zu sorgen und durch ein solidarisches Verhalten diejenigen Gruppen der Gesellschaft in dieser Phase zu unterstützen, die darauf angewiesen sind.

Unsere Forderungen lauten

- In allen Ländern und Kommunen sollten Zivilgesellschaft und lokale Initiativen gemeinsam mit den Gesundheitsministerien und den Stadtverwaltungen im Kampf gegen die Covid-19 Pandemie Koordinationsgremien bilden und gemeinsame Lösungen entwickeln.

- Alle Kreise sollten ihre praktischen Erfahrungen im Lokalen mit anderen teilen können.

- Die Unterstützung für ältere Menschen, Geflüchtete, chronisch kranke Menschen und andere Schutzbedürftige ist zentral. Ihren Wünschen und Forderungen muss besonderes Gehör geschenkt werden.

- Wir sollten uns nicht alleine um unsere eigene Gesundheit kümmern, sondern uns auch für die Gesundheit unserer Mitmenschen verantwortlich fühlen. Nur so kann ein Gefühl der Solidarität entstehen.

- Der Aufruf, zu Hause zu bleiben, muss solange es notwendig ist, fortgesetzt werden. Parallel hierzu muss aber auch die soziale Solidarität gestärkt werden.