Die europaweiten Dachverbände TJK-E (Kurdische Frauenbewegung in Europa) und KCDK-E (Kongress der kurdischen demokratischen Gesellschaft Kurdistans in Europa) haben eine schriftliche Stellungnahme zur Corona-Pandemie abgegeben. In der Erklärung wird einleitend auf die immer größer werdende Gefahr durch das Virus hingewiesen. Weiter heißt es:
„Als kämpfendes Volk und Individuen, die über ein Bewusstsein über eine ökologische Gesellschaft verfügen, müssen wir in dieser tödlichen Zeit unsere Rolle wahrnehmen und verantwortlich mit den seit Tagen festgelegten Regeln umgehen.
In verschiedenen Ländern Europas haben sich auch Menschen aus unserem Volk mit dem Virus infiziert, einige von ihnen sind gestorben. Das Gesundheitskomitee des KCDK-E hat zu diesem Thema die notwendigen Informationen dargelegt. Unser Volk darf in dieser Zeit unter keinen Umständen soziale Aktivitäten wie Trauerfeiern, Geburtstage oder Hochzeiten durchführen. Uns muss bewusst sein, dass Veranstaltungen dieser Art ein großes Risiko bedeuten.
Die Gesundheit der Menschen ist wertvoller und wichtiger als alles andere. Wir rufen unser Volk, unsere Freundinnen und Freunde und alle Menschen dazu auf, Veranstaltungen dieser Art nicht zuzulassen und nicht daran teilzunehmen.
Wir müssen einen gesellschaftlichen Umgang mit der Corona-Pandemie einhalten, der auf Solidarität und Regeln basiert. Uns allen muss bewusst sein, dass wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Menschen in unserem Umfeld verantwortlich sind. Wir dürfen die Pandemie nicht auf die leichte Schulter nehmen und müssen auf unsere und die Gesundheit unserer Mitmenschen achten. Nur so kann die Pandemie bekämpft und unsere Zukunft gesichert werden.
Hört nicht auf unbelegte Gerüchte über Behandlungsmethoden und ähnliche Ratschläge. Lasst uns unsere Gesundheit schützen, indem wir die Informationen des Gesundheitskomitees des KCDK-E berücksichtigen.
Zeit für Bildung
Zurzeit verbringen viele Familien ihre Zeit zu Hause. Diese Zeit sollte richtig genutzt werden. Vor allem der Umgang der Eltern mit ihren Kindern ist von großer Bedeutung. Diese Zeit sollte als Phase der Bildung aufgefasst werden. Es sollte eine Zeit sein, in der sich die Eltern intensiv mit ihren Kindern beschäftigen.
Lasst uns außerdem mit allen Teilen der Gesellschaft telefonischen Kontakt halten und uns nach der Gesundheit und eventuellen Bedürfnissen erkundigen. Niemand darf im Stich gelassen werden.
So wie Rêber Apo [Abdullah Öcalan] es sagt: Die Grundlage, Existenz und Freiheit einer Gesellschaft, die ihre Gesundheit nicht mit eigenen Mitteln schützen kann, sind bedroht oder bereits vollständig verloren gegangen.“