KCDK-E: Aufruf zur Demonstration in Paris
Der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E ruft zur Teilnahme an einer Demonstration im Gedenken an die 2013 vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärinnen auf.
Der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E ruft zur Teilnahme an einer Demonstration im Gedenken an die 2013 vom türkischen Geheimdienst in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärinnen auf.
Der größte kurdische Dachverband in Europa mobilisiert zum Gedenken an Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) nach Paris. Die drei kurdischen Revolutionärinnen waren am 9. Januar 2013 in der französischen Hauptstadt vom türkischen Geheimdienst MIT ermordet worden. Am 11. Januar findet aus diesem Anlass eine europaweite Demonstration in Paris statt.
„Sie wurden zum Symbol aller Frauen“
In dem Aufruf des KCDK-E heißt es: „Das Massaker zielte auf die kurdische Freiheitsbewegung und den Kampf der Frauen um Befreiung. Das Vorgehen war Ausdruck der Bedrängnis, in der sich der türkische Staat befindet. Wer glaubt, den Frauenfreiheitskampf durch solche Massaker stoppen zu können, irrt sich jedoch. Die drei Revolutionärinnen sind zum Symbol des Frauenfreiheitskampfs und zur Verkörperung moralischer Werte geworden. Sara, Rojbîn und Ronahî sind mehr als Anführerinnen des kurdischen Frauenfreiheitskampfs, sie sind zu Symbolen der weltweiten Frauenbewegung geworden.
Protest gegen die französische Regierung
Die Komplizen der Täter haben bis heute die Wahrheit hinter den Morden verschleiert, eine Aufklärung verhindert und stehen wohl auch hinter dem dubiosen Tod des Täters. Frankreich wird als Land mit einem der besten Justizsysteme dargestellt und sein Geheimdienst zählt zu den stärksten. Das Schweigen zu dem Massaker passt damit nicht zusammen. Die französische Regierung hat keinen einzigen Schritt zur Aufklärung der Morde unternommen, im Gegenteil, es wurde versucht, die Mord-Akte zu schließen.
Sieben Jahre nach der Ermordung der drei kurdischen Frauen fordern wir von allen Verantwortlichen und vor allem von der AKP-Regierung Rechenschaft. Wir fordern Gerechtigkeit und die Verurteilung der Täter. Weder die Geschichte noch die Menschheit wird es zulassen, dass diese Morde unter den Teppich gekehrt werden. Wir werden unseren Kampf für eine Aufklärung der Morde an Sakine, Leyla und Fidan ebenso wie den um die Verwirklichung ihres Strebens nach Freiheit entschlossen fortsetzen.“
Am 11. Januar in Paris auf die Straße
Der KCDK-E ruft zur Gedenkdemonstration am 11. Januar 2020 in Paris auf und erklärt: „Sara, Rojbîn und Ronahî sind für den Frauenfreiheitskampf gefallen. Wir werden in ihrer Nachfolge zu Hunderttausenden auf die Straße gehen. Als KCDK-E rufen wir alle Menschen aus Kurdistan sowie alle, die für Menschenwürde und Frauenbefreiung kämpfen, dazu auf, mit uns am 11. Januar nach Paris zu kommen.“