Kanadischer IS-Dschihadist in USA zu lebenslanger Haft verurteilt

Der kanadische Staatsbürger Mohammed Khalifa ist in den USA wegen IS-Unterstützung zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 2019 von den QSD gefangen genommene Dschihadist hat unter anderem Hinrichtungsvideos produziert.

Ein kanadischer Staatsbürger ist in den USA wegen Unterstützung der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Bei dem Islamisten handelt es sich um den 39-jährigen Mohammed Khalifa, der auch als „Abu Ridwan Al-Kanadi“ und „Abu Muthanna Al-Muhajir“ bekannt ist. Er gilt als „Stimme hinter der Gewalt“ in Propagandavideos der Terrororganisation.

Laut dem US-Justizministerium ist der in Toronto aufgewachsene Khalifa 2013 nach Syrien gereist, wo er sehr schnell eine führende Stellung innerhalb des IS einnahm. Demnach war er ein führendes Mitglied der Gruppe von Dschihadisten, die IS-Propaganda-Videos produzierte.

Die Gruppe war nach Angaben des Ministeriums unter anderem für Videos von Hinrichtungen ausländischer Geiseln verantwortlich, darunter die US-Journalisten James Wright Foley und Steven Joel Sotloff, der US-Entwicklungshelfer Peter Edward Kassig sowie die britischen Entwicklungshelfer David Haines und Alan Henning, die 2014 enthauptet wurden.

Khalifa gab sich kurz nach seiner Gefangennahme als „Mohammad Abdullah Mohammad“ aus | © QSD

Khalifa habe auch die englische Sprachausgabe für zwei „extrem brutale“ IS-Hinrichtungsvideos aus den Jahren 2014 („Flames of War: Fighting Has Just Begun“) und 2017 („Flames of War II: Until the Final Hour“) erstellt, in denen er selbst zu sehen ist, wie er syrische Soldaten hinrichtet. Der in Saudi-Arabien geborene Dschihadist mit äthiopischen Wurzeln soll ebenfalls auf Rekrutierungsvideos des IS zu hören sein, in denen zu Anschlägen in Europa aufgerufen wird.

Mohammed Khalifa war im Januar 2019 bei Gefechten im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“ in Deir ez-Zor von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) gefangen genommen worden. Im selben Jahr gab er dem kanadischen Fernsehsender CBC ein Interview, das im Gefängnis von Hesekê aufgezeichnet wurde. Darin zeigte er keine Reue und gab an, mit seiner Frau und seinen drei Kindern nach Kanada zurückkehren zu wollen – unter der Bedingung, dass er dort nicht vor Gericht gestellt werde. 2021 wurde er den US-Behörden übergeben, seither befand er sich im US-Bundesstaat Virginia in FBI-Haft. Die Regierung Kanadas hatte sich geweigert, Khalifa zurückzunehmen.