Kalkan: Erdoğan steht hinter dem Hamas-Angriff auf Israel

Duran Kalkan (PKK) sieht hinter dem Hamas-Massaker an israelischen Zivilist:innen die Türkei.

In einem ausführlichen Kommentar auf Medya Haber TV bewertete Duran Kalkan vom Exekutivrat der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten als Ausdruck des seit dreißig Jahren in der Region ausgetragenen Dritten Weltkriegs. Er betonte, dass der demokratische Konföderalismus das Modell sei, nach dem der Israel-Palästina-Konflikt gelöst werden könnte. „Hätten das palästinensische Volk, das jüdische Volk und die Werktätigen Israels nicht das Gift des Fundamentalismus und des Nationalismus verinnerlicht und würden sie nicht jeweils die Schaffung ihrer eigenen Nationalstaaten verfolgen, sondern ein Zusammenleben auf der Grundlage ihrer eigenen Werte im Sinne der demokratischen Nation und des demokratischen Konföderalismus angestrebt, dann hätten diese Kämpfe verhindert werden können“, so Kalkan.

Der demokratische Konföderalismus kann die israelisch-palästinensische Frage lösen“


In seinem Kommentar trifft Kalkan folgende Analyse zum israelisch-palästinensischen Konflikt und der Hamas: „Vor einiger Zeit wurde an den Armeniern in Bergkarabach ein Völkermord verübt, und die Menschen dort erlebten furchtbares Leid. Jetzt erleiden die Menschen in Gaza den gleichen Schmerz. Aber einige Leute nutzen dieses Leid für ihre eigenen Interessen aus. Zum Beispiel hielt Tayyip Erdoğan in Istanbul eine Kundgebung ab, die jedoch tatsächlich eine Wahlkampfveranstaltung für den Bürgermeister von Istanbul war. Erdoğan erwähnte Gaza immer wieder und betete lautstark, aber das Kalkül dahinter war eindeutig, die Wahl in Istanbul zu gewinnen und Wahlpropaganda zu machen. Das palästinensische Volk wurde zu einem Werkzeug für so viele Interessen gemacht. Es wird geopfert und massakriert. Wir sollten sagen, dass Gott alle verfluchen soll, die dieses Blut für ihre eigenen Interessen vergießen. In dieser Sprache verstehen sie es besser.

Das ist definitiv nicht unser Ansatz. Wir verfolgen keinen interessengeleiteten Ansatz. An den Kriegsfronten haben wir Freundschaft mit dem palästinensischen Volk geschlossen. Unsere Bewegung und das kurdische Volk haben den palästinensischen Widerstand am meisten unterstützt. Wir verteidigen die gerechte Sache des palästinensischen Volkes bis zum Ende. In Gaza wird ein Völkermord begangen, und wir verurteilen diesen Genozid. Diejenigen, die behaupten, im Namen des palästinensischen Volkes zu handeln, müssen jedoch genau betrachtet werden, und es muss analysiert werden, inwieweit sie dieses Volk vertreten, inwieweit sie sich an den Interessen des Volkes orientieren oder inwieweit sie als verlängerter Arm anderer Interessen agieren.

Israel begeht alle möglichen Verbrechen an der Zivilbevölkerung. Das ist ein Teil des seit mehr als 30 Jahren im Nahen Osten stattfindenden Dritten Weltkriegs. Die Lösung liegt in der von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] erarbeiteten Linie der demokratischen Nation und des demokratischen Konföderalismus. Rêber Apo hat diese Ansätze als eine Haltung und Politik eingeordnet, die das Potenzial hat, sogar die am schwierigsten zu lösende Frage, den israelisch-palästinensischen Konflikt, zu lösen. Er hat es persönlich zum Ausdruck gebracht, und wir unterstützen es. Das ist unsere Haltung. Wir sind gegen die Mentalität und ideologischen Strukturen, die die Menschen durch Fundamentalismus, Sektierertum und Nationalismus aufeinander hetzen. Ideologisch stehen wir diesen Kräften entgegen. Das palästinensische Volk wird in einem Kampf um Vorherrschaft geopfert, und wir sind gegen diese Formen von Konflikten um die Hegemonie. Auch jüdische Demokraten, Sozialisten und Sozialistinnen kritisieren die Regierung von Netanjahu in diesem Sinne. Wir unterstützen ihren Kampf und die gerechte Sache des palästinensischen Volkes. Wenn das palästinensische Volk, das jüdische Volk und die Werktätigen Israels nicht das Gift des Fundamentalismus und des Nationalismus verinnerlicht hätten und nicht jeweils die Schaffung ihrer eigenen Nationalstaaten verfolgen würden, sondern ein Zusammenleben auf der Grundlage ihrer eigenen Werte im Sinne der demokratischen Nation und des demokratischen Konföderalismus anstreben würden, könnten diese Kämpfe vermieden werden.

Erdoğan hat sich selbst zum Führer der Hamas erklärt“

Am 1. Oktober ereignete sich in Ankara eine Aktion, die die Republik Türkei erschütterte. Am 4. Oktober begannen auf Grundlage einer offenen Völkermord-Erklärung von Hakan Fidan [Außenminister der Türkei] Angriffe auf Rojava. Daraufhin kam es zu immer stärker werdenden Protesten. Um den Widerstand gegen ihr Regime zu schwächen, griffen die AKP und MHP auf die Palästina-Karte zurück. Mit anderen Worten, sie versuchten von der Tagesordnung abzulenken und die Tatsachen vor der Öffentlichkeit in der Türkei zu verbergen. Das müssen wir zuerst begreifen. Die Staatspresse, die vom MIT, dem Zentrum für Spezialkriegsführung gelenkt wird, verzerrt die Realität. Sie führt eindeutig einen psychologischen Krieg. Niemand sollte ihren Diskursen folgen, und niemand sollte sich als Werkzeug für sie einspannen lassen. Die Kundgebung von Tayyip Erdoğan in Istanbul diente genau dieser Politik. Er hat sie zu einer Wahlkampfveranstaltung gemacht. Es stellte sich heraus, dass er tatsächlich versuchte, den Konflikt erneut zur Verhandlungsmasse zu machen. Er forderte, dass die internationale Staatengemeinschaft die YPG als Terroristen bezeichnen solle, nur dann würde er auch die Hamas als terroristisch bezeichnen. Er erklärte sich zum Hamas-Führer. Bei der Kundgebung wurde deutlich, wer den Krieg am 7. Oktober begonnen hat. Tayyip Erdoğan übernahm persönlich die Verantwortung. Er sprach als Oberbefehlshaber des Krieges. Man sollte sich nicht von der psychologischen Kriegsführung täuschen lassen.

Der zweite Punkt ist, dass sich die Diskussionen immer auf das Ergebnis beziehen. Niemand hinterfragt die Ursache. Sie sagen zum Beispiel: „Es wird Blut vergossen, das muss aufhören, es muss einen Waffenstillstand geben, warum gibt es jetzt keinen Waffenstillstand?“ Tayyip Erdoğan schrie laut: „Warum gibt es keinen Waffenstillstand?“ Statt zu fragen, warum es keinen Waffenstillstand gibt, warum die Hamas nicht siegt, sollte gefragt werden, ob Tayyip Erdoğan erkannt hat, dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann. Versucht er, die Hamas zu retten? Das fragen sich die Menschen.

Im Vordergrund steht bei den Debatten immer das Ergebnis. Humanitäre Aspekte sind wichtig, dazu sagen wir nichts, aber wir müssen auch die Ursachen betrachten. Wenn die Ursachen nicht erkannt und beseitigt werden, kann das Ergebnis nicht korrigiert werden. In dieser Hinsicht gab es Ansätze und Bewertungen, die auf sehr aktuellen, oberflächlichen Analysen basieren und sich auf extreme Resultate stützen. Das ist nicht richtig. Das Problem hat auch eine historische Dimension. Seit 75 Jahren wird am palästinensischen Volk ein Völkermord begangen. Wir sind gegen diesen Völkermord und für die legitimen Rechte des palästinensischen Volkes. Aber auch das jüdische Volk hat viele Völkermorde erlebt. Ein demokratischer Staat und ein freies Leben in ihrer Heimat sind ihr Recht. Wir verurteilen die Massaker an der jüdischen Bevölkerung. Das Problem hat eine historische Dimension und steht im Zusammenhang mit dem seit 30 Jahren andauernden Entwicklungsprozess des Dritten Weltkriegs. Diese Punkte wurden bereits erwähnt und müssen nicht wiederholt werden. Es gibt jedoch wichtige Aspekte im Hinblick auf die ideologische und aktuelle Politik. Es gibt beispielsweise einen ideologischen Konflikt. Bei diesem Konflikt handelt es sich eigentlich um einen Kampf zwischen Kräften, die denselben nationalistisch-religiösen Ansatz verfolgen. Solange dieser Konflikt nicht überwunden wird und es keine Demokratisierung in der Mentalität und im gibt, wird er fortgesetzt werden, und es wird keine Lösung geben.

In Bezug auf die aktuelle Politik gibt es einige Punkte, die auffallen. Zunächst einmal die Handelswege: Die aktuellen Auseinandersetzungen entwickelten sich, nachdem der Bau einer Energieleitung von Indien über Syrien, Israel und Zypern nach Griechenland angekündigt wurde. Das ist ebenfalls von Bedeutung. Man muss die Gründe hinterfragen. China, Russland und die Ukraine planten, über die Ukraine Verbindungen nach Europa aufzubauen, aber der Krieg in der Ukraine setzte dem ein Ende. Die Türkei beteiligte sich daran. So sehr sich die Erdoğan-Regierung auch bemühte, die Seidenstraße wieder in Gang zu bringen, am Ende wurde stattdessen die Südroute angekündigt. Die Staaten hatten eine Einigung erzielt. Die Türkei wurde aufgrund der Haltung und Politik von Tayyip Erdoğan isoliert. Die alte Seidenstraße wurde nicht genutzt, weil sie kein Vertrauen erwecken konnte und keine Stabilität bot, da auf ihr Krieg herrschte. Die Welt hat die Mentalität und Politik des AKP/MHP-Regimes nicht akzeptiert. Die Staaten und das Kapital sahen, dass es nicht in ihrem Interesse war. Diejenigen, die behaupten, Tayyip Erdoğan habe die Türkei groß gemacht, sollten bedenken, dass er die Türkei in die Katastrophe geführt und isoliert hat. Daraufhin entschloss er sich, alles zu sabotieren. Hinter dem Karabach-Krieg steht beispielsweise die AKP-Regierung von Tayyip Erdoğan. Sie versucht, einen neuen Handelsweg über die Türkei und Zentralasien zu eröffnen. Zu diesem Zweck hat Aserbaidschan Karabach erobert. Jetzt soll auch noch der Sangesur-Korridor erobert werden, um Armenien weiter zu bedrängen und Gebiete direkt an die Türkei anzubinden. So sollen Armenien und der Iran zurückgedrängt werden. Erdoğan war es, der dort den Krieg geführt hat. In ähnlicher Weise hat er die Hamas dazu gebracht, Israel anzugreifen und so einen Krieg auszulösen. Der türkische Staat tut das, um die Region zu sabotieren, unsicher zu machen und die Energieversorgungsroute durch die Türkei zu führen. Darum geht es.

Hinter dem Angriff der Hamas steht vor allem Erdoğan

Ich kann natürlich nicht vorhersagen, ob dieses Vorgehen zu Ergebnissen führen wird, aber wir müssen uns fragen, um welchen Krieg es sich handelt. Wir müssen herausfinden, wer diesen Krieg führt. Tayyip Erdoğan ist in Panik. Warum? Zum einen, weil seine Verantwortung erneut aufgedeckt wird. Er ist maßgeblich in den Hamas-Angriff verwickelt. Zum anderen könnte er getäuscht worden sein, anders ausgedrückt, er könnte manipuliert worden sein. Einige Kräfte könnten den Eindruck erweckt haben, dass es eine leichte Angelegenheit sei. Tayyip Erdoğan versucht nun, die Hamas zu schützen, obwohl alles gegen sie spricht. Anfangs nutzte er die Hamas zur Sabotage, doch er hat bemerkt, dass dieser Plan nicht aufgegangen ist. Jetzt wird die Hamas geschwächt und zerstört, also versucht er, sie zu schützen.

Wir müssen Folgendes in Betracht ziehen: Als die Regierung von Saddam Hussein am 2. August 1990 Kuwait angriff, wussten der CIA und der Mossad nichts davon? Warum haben sie nicht eingegriffen? Weil sie es nicht verhindern wollten. Warum nicht? Die USA haben den Dritten Weltkrieg aufgrund des Angriffs von Saddam auf Kuwait begonnen, indem sie 150.000 Soldaten in den Nahen Osten verlegten. So lief es ab.

Zum Beispiel, als am 11. September 2001 die Zwillingstürme angegriffen wurden – obwohl die USA die Gründung von al-Qaida unterstützt hatten – wussten der CIA und der Mossad nichts davon? Warum haben sie nicht eingegriffen? Daraufhin marschierten die USA in Afghanistan und im Irak/Bagdad ein. Man wollte diese Ereignisse nutzen.

Schliefen der CIA und der MIT während des Putschversuchs am 15. Juli 2016? Hat Hakan Fidan, der nun die Kurden bedroht und damals der Chef des MIT war, geschlafen? Wenn nicht, warum hat er den Putsch nicht von vornherein verhindert? Weil er Tayyip Erdoğan gestärkt hat. 40 Tage später, am 26. August 2016, startete die Türkei einen Invasionsangriff über Cerablus in Syrien und über Çelê (tr. Çukurca) im Irak/Südkurdistan. Biden und Mesûd Barzanî waren beide in Ankara, als dieser Angriff begann, und gaben Grünes Licht. Wenn der Putschversuch nicht stattgefunden hätte und Tayyip Erdoğan nicht diese enorme Machtfülle erreicht hätte, um das Parlament zu umgehen, hätte er dies nicht tun können.“

Der Hamas-Angriff ist ein Geschenk Erdoğans an Netanjahu

Selbst Tayyip Erdoğan weiß, wie viele Tunnel sich unter dem Gazastreifen befinden, und auch die israelische Armee spricht darüber. Aber hat der Mossad geschlafen, als die Hamas 5.000 Raketen für einen Angriff vorbereitete? Warum hat der Mossad das nicht verhindert? Wir möchten nicht behaupten, dass er es selbst getan hat, aber zumindest könnte die Überlegung bestanden haben, dass man von einer solchen Aktion profitieren könnte. Was hat Tayyip Erdoğan nach dem Putschversuch vom 15. Juli gesagt? „Das ist ein Geschenk Gottes.“ Doch in Wirklichkeit war es ein Geschenk von Tayyip Erdoğan, nicht von Gott. Tayyip Erdoğan trägt die Verantwortung für dieses Blutvergießen. Jetzt, da seine Taktik nicht aufgeht, versucht er diesmal, die Türkei in einen Konflikt mit der ganzen Welt zu ziehen.

Die Hamas ist eine Bewegung der Muslimbruderschaft und war ein Teil des sogenannten „Greater Middle East Project“. Dieses Projekt hatte zum Ziel, die Dominanz der Muslimbruderschaft im Nahen Osten durchzusetzen. Was sagte Tayyip Erdoğan dazu? Er erklärte, er stehe an der Spitze dieses Projekts. Dazu gehören die AKP, Hüda Par, Katar, Mursi, die FSA ... Ja, es gibt sogar die AKP in Tunesien. All das ist Teil der Muslimbruderschaft und bildet eine zusammenhängende Bewegung. Tayyip Erdoğan ist ein Mitglied ihrer Führung. Ist es möglich, die Beziehungen der Hamas zum Iran nicht zu sehen und ihre Verbindung zu Tayyip Erdoğan zu ignorieren? Tayyip Erdoğan könnte sogar einer ihrer Führer sein. Er ist auf jeden Fall derjenige, der maßgeblich an diesem Konflikt beteiligt war. Israel, die USA und andere haben auf eine Gelegenheit gewartet, um diese Entwicklung zu stoppen. Möglicherweise wurde Tayyip Erdoğan sogar manipuliert. Als er die Hamas mobilisierte, um den Prozess zu sabotieren, konnten sie davon profitieren.

Jetzt heißt es, man wolle die Hamas zerstören, indem man den Gazastreifen zerstöre. Das führt zu einem Völkermord an den Menschen im Gazastreifen. Welche Denkweise und Politik stehen hinter diesem Opfer der Menschen in Gaza? Welche Rolle spielt die Hamas dabei? Welche Rolle spielt die Muslimbruderschaft, und welche Rolle spielt Tayyip Erdoğan? Jetzt fürchtet er, dass all das aufgedeckt wird. Vor einiger Zeit hat er es noch geheim gehalten, aber als es ans Licht kam, begann er, die Hamas offen zu unterstützen. Jetzt versucht er, die Hamas mit aller Kraft zu retten, indem er für einen Waffenstillstand plädiert und humanitäre Fragen in den Vordergrund stellt.“

AKP/MHP-Faschismus treibt die Türkei in den Untergang“

Kalkan warnte, dass diese Politik die Türkei selbst in den Untergang treibe: „Wenn sich die Türkei nicht von der faschistischen, kolonialistischen Politik von Tayyip Erdoğan und der republikanischen Allianz und der dahinter stehenden Mentalität befreit, wird das System, dem die Türkei selbst angehört, sie auf den Seziertisch legen. Wenn sie so weitermacht, wird sie Zypern verlieren, vielleicht steht sogar ihr kompletter Zerfall auf der Tagesordnung. Ich möchte dies hier zum Ausdruck bringen: Nach einer gewissen Zeit wird die Türkei direkt an die Reihe kommen. Das ist jetzt schon der Fall. Aber wenn ich von der Türkei spreche, meine ich die Mentalität der AKP und der MHP. Diese Mentalität schafft diese Situation.

Demokratische Moderne gegenüber kapitalistischer Moderne aufbauen“

Eine sich demokratisierende Türkei, eine Türkei, die die kurdische Frage löst, wird niemals in eine solche Situation kommen. In dieser Hinsicht kommt den Völkern, den Werktätigen, den Frauen und der Jugend eine große Rolle zu. Die demokratischen und sozialistischen Kräfte haben ebenfalls ihre Rolle zu spielen. Wenn man allein die Ergebnisse des Konflikts betrachtet, können weder das palästinensische Volk noch das jüdische Volk aus dieser Lage herauskommen, noch kann die Menschheit einen angemessenen Kampf führen. Man muss sich gegen diesen imperialistischen Verteilungskampf und diese Plünderung stellen. Das palästinensische Volk, die jüdischen Demokraten, das jüdische Volk, alle Völker der Welt, die Frauen, die Jugend, die Unterdrückten müssen Widerstand leisten können. Dazu rufe ich auf. Wir können auch fordern, dass die Staaten ein wenig demokratisch und sensibel sein sollten. Aber die Logik des Macht- und Staatssystems ist klar. Gegen diese müssen wir effektiver kämpfen. Was bedeutet das? Das bedeutet die Entwicklung der demokratischen Moderne gegenüber der kapitalistischen Moderne. Es geht um die Entwicklung der Linie der demokratischen Nation und des demokratischen Konföderalismus. Das ist die einzige Lösung. Wenn sich diese Mentalität und diese Politik nicht ändern, wenn wir nicht auf dieser Grundlage kämpfen, werden wir weitere Völkermorde und Blutbäder erleben. Ich habe immer die gerechte Sache des palästinensischen Volkes verteidigt und werde dies auch weiterhin tun. Aber auch die Werktätigen des jüdischen Volkes haben ihre berechtigten Anliegen. Solange sie einen demokratischen Ansatz verfolgen, werden wir natürlich mit ihnen zusammenarbeiten. Deshalb müssen das palästinensische und das jüdische Volk, die Sozialisten, die Revolutionäre und die Demokraten die Frage zunächst unter sich klären. Die Menschheit und die demokratischen Kräfte müssen dies unterstützen. Es geht um eine wirksame strategische Positionierung, um die Schaffung einer neuen, einer alternativen Welt. Es muss eine alternative Welt gegenüber diesem System von Macht und Staat geschaffen werden. Andernfalls können diese Probleme nicht gelöst werden. Denn wenn man nur die Interessen des einen oder anderen Kreises bedient, kann man keinen wahrhaft menschlichen Ansatz verfolgen.“