JXK/YXK: Solidarität mit den Istanbuler Studierenden

Die Studierendenverbände JXK und YXK rufen auf, sich mit dem Widerstand an der Boğaziçi-Universität zu solidarisieren und gemeinsam den Faschismus zu zerschlagen.

Seit Montag protestieren Studierende der Boğaziçi-Universität in Istanbul gegen den staatlich eingesetzten Rektor. Gleich am ersten Tag kam es zu massiver Polizeigewalt auf dem Campus, am Dienstag und Mittwoch folgten martialische Hausdurchsuchungen an diversen Adressen, bei denen mehrere Dutzend Studierende festgenommen wurden.

Immer mehr Studierendenschaften anderer Universitäten unterstützten diesen Widerstand. Auch die Studierendenverbände der JXK (Studierende Frauen aus Kurdistan) und der YXK (Verband der Studierenden aus Kurdistan) solidarisieren sich mit dem Kampf der Istanbuler Studierenden und rufen dazu auf, mit dem „Geist der 68er Revolution“ den Faschismus zu zerschlagen.

„Wer, wenn nicht wir, wann, wenn nicht jetzt?“

Die gemeinsame Erklärung von JXK und YXK lautet wie folgt:

Seit Tagen protestieren tausende Studierende an den Universitäten in der Türkei gegen den von Erdogan eingesetzten Rektor an der Boğaziçi-Universität in Istanbul, Melih Bulu, einen AKP-treuen Mann. Tausende Studierende zeigen ihre Reflexe gegen diesen Treuhänder und wandeln ihre Wut in ununterbrochenen Widerstand um, der zunächst in Istanbul an der Boğaziçi-Universität anfing und sich dann wie ein Lauffeuer auf weitere Städte übertragen hat. Die Studierenden zeigen deutlich, dass sie Melih Bulu und das Erdoğan-Regime, welches den AKP-Günstling der Universität aufzwingt, nicht akzeptieren.

Das AKP/MHP-Regime versucht derzeit, die Universitäten zu einem vollständigen Zweig ihres faschistischen Systems umzuwandeln und somit ein Zuchthaus für Sklaven zu schaffen.
Universitäten sind jedoch Orte, an denen freies Denken geschaffen wird, aber auch Orte, an denen Samen der Revolution gesät werden. Die 68er Revolution kennzeichnet sich besonders dadurch, dass sie in erster Linie von den Studierenden geführt wurde. Deshalb ist die Rolle und Mission der Studierenden an der Universität gegen das staatliche Unterdrückungssystem von wichtiger Bedeutung.

Das faschistische Erdoğan-System versucht die universitäre Autonomie zu zerstören, die Antwort der Jugendlichen darauf ist Widerstand. Mit dem Geist von Deniz Gezmiş, Mahir Çayan, İbrahim Kaypakkaya, Mazlum Doğan, Kemal Pir und Haki Karer sind die Jugendlichen an der Universität gegen den AKP/MHP-Faschismus in Aktion getreten, um die Ketten der faschistischen Regierung zu zerreißen.

Das faschistische AKP/MHP-Regime versucht den Willen der Studierenden und einer ganzen Gesellschaft zu brechen. Sie sollten aber wissen, dass die Kraft und die Dynamik der Gesellschaft ohne Zweifel die Jugend ist. Die Studierenden können eine ganze Gesellschaft zum Handeln bringen. Natürlich ist dieses Handeln gegen den Faschismus mit der Organisierung verbunden. Deswegen müssen die Studierenden mit dem vorhandenen Potenzial ihre Rolle und Mission erkennen und so auch eine Antwort auf diese Phase sein, weil der Faschismus nur mit einem widerständigen und organisierten Kampf zerschlagen werden kann. Die Studierenden müssen sich als Nachfolger der 68er Bewegung verstehen und mit diesem Geist handeln. Und mit dem Geist der 68er Bewegung ist es Zeit, gegen den AKP/MHP-Faschismus anzukämpfen.

Wir als der Verband der Studierenden aus Kurdistan und Verband der Studierenden Frauen aus Kurdistan wollen, dass der Kampf und Widerstand in Europa und weltweit zum Prinzip gemacht wird. Gegen alle Formen des AKP/MHP-Faschismus rufen wir mit dem Widerstandsgeist vom 14. Juli im Diyarbekir-Gefängnis (Amed) zu Aktionen auf und beharren auf den Erfolg. Mit dem Slogan der 68er Bewegung: „Wenn nicht Du, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?” begrüßen wir den Widerstand der Studierenden in Kurdistan und in der Türkei.