Einem Aufruf der Ortsgruppe von Women Defend Rojava folgend haben am Sonntag solidarische Aktivist:innen in Jena und Weimar gegen die Angriffe des türkischen Staates in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien protestiert. Eine Einordnung der aktuellen politischen Lage zu Beginn der Aktion machte dabei deutlich, dass es sich bei der seit dem 5. Oktober stattfindenden Luft-Boden-Offensive um eine weiter intensivierte Fortsetzung der Besatzungsstrategie der vergangenen Jahre handelt.
Mit der gezielten Zerstörung der Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung, wie beispielsweise Wasserspeicher, Staudämme, Ölquellen, Getreidelager, Stromversorgung und Krankenhäuser, solle den Menschen in Nord- und Ostsyrien der lebensnotwendige Bedarf genommen und die Bevölkerung aus der Region vertrieben werden. Die Aktivist:innen betonten: „Der türkische Staat will mit diesem Zermürbungskrieg seine Besatzungszone im Norden Syriens ausweiten und greift deshalb gezielt zivile Infrastruktur an.“
Mehr als zwei Millionen Menschen in der nordostsyrischen Autonomieregion sind derzeit von der Grundversorgung abgeschnitten – ohne Wasser, Strom und Gas. „Diese Angriffe sind Kriegsverbrechen des türkischen Staates, die vor den Augen der Weltöffentlichkeit stattfinden. Dem müssen wir uns entschlossen entgegenstellen“, fordert Women Defend Rojava.
Aktion vor dem Deutschen Nationaltheater in Weimar
Die aktuelle Angriffswelle sei nicht nur ein Angriff auf die Autonomieregion, sondern auch ein Angriff auf alle emanzipatorischen Bewegungen weltweit. Die Kampagne steht in Solidarität mit den Menschen in Nord- und Ostsyrien und fordert ein sofortiges Ende der Angriffe. Von der deutschen Bundesregierung verlangt Women Defend Rojava, ihr Schweigen zu brechen. In Jena und Weimar rief die Kampagne dazu auf: „Lasst uns unsere Kämpfe für ein befreites Leben verstärken und unsere Entschlossenheit auf die Straße tragen.“