Izmir: Polizei stürmt Gedenkveranstaltung für Ulaş Alankuş

Die türkische Polizei hat eine Gedenkveranstaltung in den Räumlichkeiten der ESP in Izmir für den in Agirî gefallenen Revolutionär Ulaş Alankuş gestürmt und 21 Personen festgenommen.

Im Gebäude des Provinzverbands der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) in Izmir wurde am Donnerstag eine Gedenkveranstaltung für den MLKP-Kämpfer Ulaş Alankuş von der türkischen Polizei gestürmt, 21 Teilnehmer:innen wurden festgenommen.

Ulaş Alankuş ist als Mitglied der MLKP in einer Einheit des linken Guerillabündnisses HBDH am 8. August in der nordkurdischen Provinz Agirî gefallen. Der 25-Jährige war Überlebender des Massakers von Pirsûs (tr. Suruç), bei dem sich ein IS-Attentäter am 20. Juli 2015 in die Luft gesprengt und 33 überwiegend junge Menschen mit in den Tod gerissen hatte. Danach war er wegen der Teilnahme an einer Protestveranstaltung für acht Monate im Gefängnis. Nach seiner Entlassung schloss er sich der Guerilla an. 

Ulaş Alankuş

Die Polizei stürmte das Gebäude und nahm die Personalien aller Anwesenden auf. Eine Angehörige einer Gefangenen erlitt einen Kreislaufzusammenbruch. Die Polizei verweigerte ihr das Verlassen des Gebäudes. Anschließend wurden alle Teilnehmer:innen festgenommen. Unter ihnen befindet sich auch der Ko-Vorsitzende des Provinzverbands der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in Izmir, Çınar Altan.

Bereits bei der Beerdigung von Ulaş Alankuş am Dienstag in Istanbul war es zu massiven Polizeiübergriffen gekommen, 15 Menschen wurden festgenommen.