Nach den Massenfestnahmen am 6. Oktober in der Türkei werden die Betroffenen dem Haftrichter vorgeführt. Die Ko-Vorsitzenden des HDP-Provinzverbandes von Izmir, Berna Çelik und Çınar Altan, sowie der Ko-Vorsitzende des HDP-Bezirksverbandes von Buca, Nihat Türk, wurden unter dem Vorwurf der „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ inhaftiert.
Zuvor waren die Politiker:innen intensiven Verhören durch die Antiterrorabteilung der Polizei ausgesetzt. Die Fragen während der Vernehmungen, die sich auf Kundgebungen, Presseerklärungen und Veranstaltungen, an denen sie teilgenommen hatten, bezogen, deuten darauf hin, dass die Vorwürfe, wie in den meisten dieser Verfahren, ausschließlich auf ihrer legalen politischen Arbeit basieren.
Nach ihrer Vernehmung bei der Polizei wurden die HDP-Kommunalpolitiker:innen zur Untersuchung ins Krankenhaus und anschließend zur Staatsanwaltschaft gebracht. Währenddessen blieben ihnen stundenlang die Hände auf dem Rücken gefesselt.
Die Staatsanwaltschaft schickte die Festgenommenen mit einem Haftantrag vor Gericht, wo ihre Inhaftierung entschieden wurde. Sie wurden unter Protestrufen, Klatschen und Trillern zum Transport ins Gefängnis gebracht.