Italien: Bürgermeister von Berceto fordert Freiheit für Öcalan

Der Bürgermeister der italienischen Gemeinde Berceto, Luigi Lucchi, fordert die Freilassung von Abdullah Öcalan. Der kurdische Vordenker ist Ehrenbürger der Gemeinde.

Der Bürgermeister von Berceto, Luigi Lucchi, hat sich der Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan angeschlossen. Die kleine italienische Gemeinde in der Provinz Parma hat Abdullah Öcalan im vergangenen Jahr die Ehrenbürgerwürde verliehen. Im Juli ist in Berceto eine Brücke nach Hevrîn Xelef (Hevrin Khalaf) benannt worden. Die Generalsekretärin der Zukunftspartei Syriens war am 12. Oktober 2019 im Zuge des türkischen Angriffskriegs gegen Nordsyrien in der Nähe von Qamişlo von Islamisten ermordet worden.

Bürgermeister Lucchi erinnerte daran, dass die türkische Regierung im März auf die Ernennung von Öcalan zum Ehrenbürger von Fossalto empört reagiert und die italienischen Behörden zum Handeln aufgefordert hatte. „Ich denke, wenn Diktatoren oder Staatsoberhäupter protestieren, dann bedeutet das, dass wir das Richtige getan haben“, erklärte Lucchi. Abdullah Öcalan setze sich seit 21 Jahren im Inselgefängnis Imrali für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage ein und müsse freigelassen werden. Der Bürgermeister wies außerdem auf die Revolution von Rojava hin und sagte, dass die dort praktizierte Basisdemokratie eine weltweite Vorbildfunktion habe.

Neben Berceto ist Öcalan auch in Tufara, Campobasso, Castelbottaccio, Palermo, Napoli, Palagonia, Reggio Emilia, Riace, Martano und Pinerolo die Ehrenbürgerwürde verliehen worden.