Istanbul: Protest gegen Angriffe auf ESP
In Istanbul erklären ESP-Aktivist*innen auf einer Protestaktion, dass sie trotz aller Repression den Kampf fortsetzen werden.
In Istanbul erklären ESP-Aktivist*innen auf einer Protestaktion, dass sie trotz aller Repression den Kampf fortsetzen werden.
Am Dienstag fanden in mehreren Städten in der Türkei Razzien gegen die HDP-Mitgliedspartei ESP statt. Dabei wurden 14 Personen, unter ihnen der Ko-Sprecher des Demokratischen Kongresses der Völker (HDK), Sedat Şenoğlu, festgenommen. In den Abendstunden fand in Istanbul-Kadıköy eine Protestaktion gegen die Repression statt.
„Wir werden den Faschismus besiegen“
An dem Protest nahmen auch die HDP-Abgeordneten Murta Çepni und Musa Piroğlu, die HDK-Sprecherin Idil Uğurlu, die Ko-Vorsitzende des HDP-Provinzverbandes, Elif Bulut, und viele weitere Vertreter*innen der Zivilgesellschaft teil. Die Aktivist*innen trugen ein Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für die Festgenommenen. Der Faschismus wird besiegt werden und wir werden gewinnen“ und riefen Parolen wie „Eure Kraft reicht für uns nicht aus, wir werden siegen“.
Der ESP-Vorsitzende Şahin Tümüklü erklärte: „Wir werden bis zur letzten Person, bis zur letzten Stimme weiter streiten. Wir werden uns überall entgegenstellen und den vereinten Kampf der Völker ausweiten. Der Widerstand wird siegreich sein. Das versprechen wir.“
„Wir werden weiterhin der Albtraum jeder eurer Nächte sein“
Eine ähnliche Botschaft gab Idil Uğurlu ab: „Ja, fürchtet euch weiter vor uns, wir werden weiterhin die Albträume jeder eurer Nächte sein. Eure Festnahmen, Verhaftungen, Vergewaltigungen und Übergriffe machen uns keine Angst. Unsere Wut wächst immer weiter, und wir wandeln diese Wut in Organisierung. Das letzte Wort liegt bei uns.“
Piroğlu: „Das Land zur Hölle gemacht“
Der HDP-Abgeordnete Musa Piroğlu beschrieb die Situation in der Türkei und Nordkurdistan mit deutlichen Worten: „Sie greifen Frauen an und Frauenmörder werden freigelassen. Diejenigen, die Kinder vergewaltigen, diejenigen, die Arbeiter ermorden, werden freigelassen. Während Journalist*innen, Revolutionär*innen und Politiker*innen inhaftiert werden, lassen sie Mafiapaten und Ganoven frei. Aber sie verlieren. Das wissen sie selbst. Jeden Tag verlieren sie durch ihr Unrecht und ihre Unterdrückung mehr an Boden. Sie haben eine Hölle geschaffen, in der Armut, Elend und Arbeitslosigkeit auf die Spitze getrieben wird. Sie haben den Frauen eine Hölle geschaffen, in der tagtäglich Übergriffe, Vergewaltigungen und Femizide stattfinden. Sie haben die Kinder und die Jugend zur Perspektivlosigkeit verurteilt und wollen nun alle Völker dieses Landes dazu zwingen, in dieser Hölle zu leben. Aber sie wissen, die Mauern, die sie gebaut haben, brechen Stück für Stück in sich zusammen. Deshalb greifen sie jeden an, der sich gegen sie stellt.“