Irak: Vier IS-Dschihadisten festgenommen

Irakischen Antiterroreinheiten ist es bei einer Operation in den Gouvernements Anbar, Selahaddin, Kerkûk und Bagdad gelungen, vier IS-Dschihadisten gefangen zu nehmen.

Wie die irakische Antiterrorbehörde bestätigt, wurden am Mittwoch bei einer Operation in den Gouvernements Anbar, Selahaddin, Kerkûk und Bagdad vier IS-Dschihadisten festgenommen. An der Operation seien auch südkurdische Sicherheitskräfte aus dem von der Patriotischen Union Kurdistans (YNK) kontrollierten Silêmanî beteiligt gewesen. Bei einem der Festgenommenen soll es sich um ein hochrangiges IS-Mitglied handeln.

Türkei sorgt für Renaissance des IS

Der IS hat sein „Kalifat“ zwar verloren, aber im Untergrund existiert das weitverzweigte Netzwerk der Terrororganisation weiter. Mit der türkischen Invasion in Südkurdistan und den Angriffen auf Nord- und Ostsyrien haben die IS-Aktivitäten in Syrien und im Irak deutlich zugenommen. Seit Monaten meldet sich der besiegt geglaubte IS wieder verstärkt zurück; sowohl in Syrien als auch im Irak kommt es immer wieder zu Anschlägen. Die Dschihadisten profitieren von der Instabilität und den Konflikten in beiden Ländern, für die vor allem die Türkei entweder direkt verantwortlich ist oder in die sie verwickelt ist. Hochrangigen Dschihadisten, denen die Flucht in die Wüste im syrisch-irakischen Grenzgebiet gelungen war, konnten sich im Schatten der türkischen Invasionen in Nordsyrien in den besetzten Gebieten weitestgehend unbehelligt reorganisieren. Diese Tendenz hat insbesondere seit dem Angriffskrieg auf Serêkaniyê und Girê Spî in Nord- und Ostsyrien zugenommen. Schon länger ist zudem bekannt, dass als Hauptfeld für die Reorganisierung des IS in Syrien die türkische Besatzungszone dient. Im Januar 2022 war es zur größten Aktion des IS seit seiner militärischen Zerschlagung gekommen: Aus dem Irak und den türkisch besetzten Gebieten eingesickerte IS-Einheiten hatten das Sina-Gefängnis in Hesekê angegriffen und versucht, Tausende IS-Dschihadisten zu befreien. Erst nach tagelangen blutigen Kämpfen konnte der Angriff abgewehrt werden.