Irak holt hunderte Geflüchtete aus Belarus zurück
Der Irak hat hunderte Hilfesuchende aus Belarus zurückgeholt. Bei einem beträchtlichen Teil der Passagiere handelte es sich um Kurdinnen und Kurden.
Der Irak hat hunderte Hilfesuchende aus Belarus zurückgeholt. Bei einem beträchtlichen Teil der Passagiere handelte es sich um Kurdinnen und Kurden.
Ein Flugzeug der Iraqi Airways hat am Donnerstagabend 430 Schutzsuchende aus Belarus in den Irak ausgeflogen. Die irakische Regierung hatte diesen Schritt Anfang der Woche angekündigt. Die Maschine flog von Minsk mit Zwischenlandung in Hewlêr (Erbil) nach Bagdad. Bei einem beträchtlichen Teil der Passagiere handelt es sich um Kurdinnen und Kurden mit irakischer Staatsbürgerschaft, die zuletzt in eisiger Kälte an der Grenze zwischen Belarus und Polen feststeckten. In der Boing 747 saßen auch ein paar Dutzend Personen mit einer Erlaubnis zur Durchreise nach Syrien. Das irakische Konsulat in Belarus hat eigenen Angaben nach 50 weitere Menschen registriert, die in den Irak zurückkehren wollten.
Seit Monaten befinden sich tausende Hilfesuchende an der belarussisch-polnischen Grenze und versuchen nach Europa zu gelangen. Mehr als zwanzig von ihnen sollen wegen Kälte und Erschöpfung bereits gestorben sein. Nach Angaben der Führung in Minsk befinden sich derzeit mindestens 7.000 Geflüchtete in Belarus. 2.000 davon seien in Spontanunterkünften an der Grenze zu Polen, sagte am Donnerstag Präsidenten-Sprecherin Natalja Ejsmont. Bis zu 500 weitere Menschen seien entlang der Grenze verstreut. Ejsmont erwähnte gleichzeitig ein Kompromissangebot für die EU.
Minsk sei bereit, 5.000 Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückzuschicken, sollte die EU ihrerseits 2.000 Migrantinnen und Migranten aufnehmen, so die Präsidentensprecherin. Lukaschenko habe über die Schaffung eines „humanitären Korridors nach Deutschland“ mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gesprochen, so Ejsmont. Von deutscher Seite gab es für den Vorschlag eine Absage. Aus Regierungskreisen hieß es: „Es handelt sich um ein europäisches Problem, bei dem Deutschland nicht alleine vorgeht.“