Internationalistische Jugendkommunen: Den dritten Weltkrieg verweigern!

Aktivist:innen der internationalistischen Jugendkommunen haben den „Molecule Man“ in Berlin besetzt und die Skulptur mit einem Transparent verhüllt: „3. Weltkrieg verweigern – keine Mittelstreckenraketen in Deutschland – keine Eurofighter in Kurdistan“

Molecule Man von Aktivist:innen besetzt

Aktivist:innen der internationalistischen Jugendkommunen sind in Berlin am Donnerstagmorgen auf die dreißig Meter hohe Skulptur „Molecule Man" in der Spree geklettert und haben ein Transparent mit der Aufschrift „3. Weltkrieg verweigern – keine Mittelstreckenraketen in Deutschland – keine Eurofighter in Kurdistan“ aufgehängt.


Protest gegen den Konfrontationskurs der deutschen Bundesregierung

Die Aktivist:innen protestieren nach eigenen Angaben gegen die Kriegsvorbereitungen und den Konfrontationskurs der deutschen Bundesregierung, insbesondere gegenüber Russland. So habe die Bundesregierung angekündigt, internationale Verträge zu brechen und Mittelstreckenraketen für die NATO auf deutschem Boden zu stationieren. „Die Raketensilos sind Zielscheibe, die einen militärischen Erstschlag durch Russland auf Deutschland provozieren. Die deutsche Regierung gefährdet damit aktiv die eigene Bevölkerung“, heißt es in einer Mitteilung der internationalistischen Jugendkommunen.

Wir werden den Dritten Weltkrieg verweigern!“

„Täglich müssen wir mit ansehen, wie Kriege immer brutaler geführt und die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Die Bundesregierung macht Profite mit dem Tod. Ob Waffenlieferungen an Israel oder der Verkauf von Jets und Panzern an die Türkei, die für die völkerrechtswidrigen Angriffe auf Kurdistan eingesetzt werden – die BRD ist Kriegstreiber. Wir können nicht mehr tatenlos dabei zusehen. Wir werden den Dritten Weltkrieg verweigern! Wir stehen auf gegen die Kriege – weltweit", sagt Marie, eine Sprecherin der internationalistischen Jugendkommunen.

Die Bundesregierung bereitet den Krieg vor“

Der Aktivist Mark sagt: „Die Jugendlichen in Deutschland wollen nicht, genauso durchlöchert wie die Molecule Men, an der Front enden.“ Im Ukraine-Krieg seien bis heute fast eine Millionen russische und ukrainische Soldat:innen getötet oder verwundet worden. Auch die deutsche Bevölkerung bekomme den Krieg bereits zu spüren, steigende Preise und eine verschärfte innenpolitische Lage seien zum Alltag geworden. 100 Milliarden Euro seien in Aufrüstung investiert worden, während Sozialleistungen immer weiter gekürzt werden.

„Die Bundesregierung bereitet den Krieg vor, indem sie die Wehrpflicht wieder einführt und Deutschland aufrüstet. Das ist ein falscher Ansatz, denn wir wissen, dass mehr Soldaten und mehr Waffen, keinen Frieden schaffen. Wir brauchen echte Lösungen für die vielen Krisen unserer Zeit und nicht blinde Kriegstreiberei", so Mark weiter.

Kampfjets für Kriegsverbrechen in Kurdistan

Wie Lösungen aussehen können, ist für die Aktivist:innen laut der Mitteilung klar: „Die Selbstbestimmung von Jugendlichen und eine neue demokratische Kultur, die über die Parlamente hinaus in jede Schule, Uni und jeden Betrieb geht. An vielen Orten der Welt stellt sich die Bevölkerung bereits gegen den Krieg und erprobt, wie in Kurdistan durch Selbstverwaltung, neue demokratische Wege. Das versucht Erdogan mit seinen völkerrechtswidrigen Invasionen in Syrien und im Irak zu zerstören. Olaf Scholz stimmte trotzdem am Mittwoch der Lieferung von Kampfjets im Wert von vier Milliarden Dollar an die Türkei zu.“

Azad, ein beteiligter Aktivist aus Efrîn, der aufgrund der türkischen Besatzung seine Heimat verlassen musste, sagt dazu: „Aus Kurdistan bin ich vor dem Krieg geflohen und jetzt sehe ich, wie er hier in Deutschland gerade beginnt. Aber egal ob in Kurdistan oder Deutschland – die Menschen wollen den Krieg nicht!"

Internationalistische Jugendkommunen

In der Organisation engagieren sich junge Menschen in Deutschland mit einer internationalistischen Perspektive für mehr Demokratie und Selbstverwaltung. Die Jugendkommunen rufen auch zur Großdemonstration „Freiheit für Abdullah Öcalan" in Köln am 16. November auf.