iL: Hoffnung entsteht aus Rebellion

Unter der Überschrift „Die Revolution in Afrin verteidigen“ ruft die interventionistische Linke zu der Bündnisdemonstration am 3. März in Berlin auf.

Am 3. März findet eine Demonstration des „Bündnisses für Frieden und Demokratie in Afrin“ statt, die von zahlreichen Einzelpersonen unterstützt wird, darunter auch der KZ-Überlebenden und Musikerin Esther Bejarano. Zu den unterstützenden Organisationen gehört auch die interventionistische Linke (iL), deren Aufruf wir hier dokumentieren:

„Seit mehreren Wochen versucht die Türkei, den nordsyrischen Kanton Afrin zu besetzen. Die Allianz von türkischem Militär und ca. 25.000 Al-Qaida-, Al-Nusra- und IS-Terroristen schickt Panzer über die Grenze, beschießt Städte und Dörfer mit schwerer Artillerie und bombardiert Afrin aus der Luft. Über 180 Zivilist*innen sind bereits gestorben, etliche mehr wurden schwer verletzt.“

Feldzug gegen die Hoffnung

„Der Feldzug gegen Afrin ist ein Krieg gegen die Hoffnung auf Frieden und Demokratie, gegen die Selbstverwaltung in weiten Teilen Nordsyriens. Ein Krieg gegen die Menschen, die den islamischen Staat besiegt haben und ein Krieg gegen die Befreiung der Frauen in der Region.

Mit ungebremstem Machtanspruch will der Diktator Erdoğan verhindern, dass das demokratische Modell Rojava eine hoffnungsvolle Alternative zum Nationalstaat und zu seiner Alleinherrschaft bietet und über die Ländergrenzen hinweg ausstrahlt. In der Türkei wird jegliche Kritik an dem Krieg im Keim erstickt. Die Hoffnung auf ein Gesellschaftsmodell ausgerichtet auf Rätedemokratie, Ökologie und Frauenbefreiung strahlt jedoch bereits weltweit aus und mobilisiert unseren breiten Widerstand.“

Deutschland ist Kriegspartei

„Deutschland ist Kriegspartei in Afrin. Es unterstützt den Angriffskrieg durch Waffenlieferungen und Rüstungszusammenarbeit, fette Gewinne für Rüstungskonzerne wie Rheinmetall sollen weiter sprudeln. Deutschland hält seinem NATO-Partner Türkei durch innen- und außenpolitisches Stillschweigen den Rücken frei. Durch die politische Diskreditierung der Revolution in Rojava und die Repression gegen die Afrin-Solidaritäts-Bewegung soll der Widerstand zum Verstummen gebracht werden.“

Kräfteverhältnisse verschieben

„Die Selbstverteidigungskräfte YPG/YPJ in Afrin verteidigen die Bevölkerung und ihr Leben im Kampf gegen die türkische Armee. Bislang können sie die Leopard-II-Panzer noch zurückschlagen, die Invasion stockt. Doch alleine werden sie den Einmarsch nicht auf Dauer aufhalten können. Angesichts der rigorosen Repression gegen jede Opposition in der Türkei und angesichts der stillen Kumpanei der Großmächte Russland und USA kann nur eine internationale Bewegung gegen den Krieg die Kräfteverhältnisse entscheidend verschieben.“

Solidarität kommt an

„In den letzten Wochen wurden viele beeindruckende Zeichen internationaler Solidarität an die Menschen in Afrin gesendet. Wir haben die blutigen Geschäfte der Rüstungskonzerne ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt, haben Menschenketten in Gedenken an die zivilen Opfer gemacht und SPD-Büros besetzt. Diese Solidarität wirkt und kommt bei den Menschen in Afrin an: Wie schon während der Belagerung von Kobane gibt sie den Belagerten den Mut und die Kraft durchzuhalten. Und es ist noch mehr drin: Gemeinsam mit allen, die dem Schlachten in Syrien nicht länger zuschauen wollen, die eine Hoffnung auf Frieden, Demokratie und Selbstverwaltung haben, können wir eine Bewegung bilden, die die Kraft entfaltet den Krieg zu stoppen. Wir müssen hier Druck aufbauen, die schmutzigen Deals mit dem Erdogan-Regime zu beenden. Nur wenn wir Afrin auch in Europa, in Deutschland und in Berlin verteidigen, hat Rojava eine Chance. Der Skandal der deutschen Kumpanei mit der Türkei muss ein Ende haben!

Stoppt den Krieg: Schluss mit den Angriffen auf Afrin – deutsche Panzer raus!

Keine Deals mit Erdogan: Stoppt die militärische und wirtschaftliche Zusammenarbeit!

Solidarität mit Rojava: Unterstützt den Aufbau und die Verteidigung der basisdemokratischen und feministischen Alternative!

Auf die Straße: Kommt zur Demo in Berlin!“