iL: Gemeinsam gegen den Krieg in Nordsyrien

Zusammen mit NAV-DEM e.V. ruft die Interventionistische Linke Darmstadt zu einer Demonstration gegen die Invasion in Rojava auf. Der Protest mit einem Antikriegsblock beginnt heute um 17 Uhr am Luisenplatz.

Zusammen mit NAV-DEM e.V. ruft die Interventionistische Linke Darmstadt zu einer Demonstration gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die kurdische Bevölkerung in Nordsyrien auf und lädt alle Menschen, Verbände und Organisationen ein, sich am Antikriegsblock innerhalb der Demonstration am Freitag, den 1. November 2019, um 17 Uhr am Luisenplatz zu beteiligen. Daniel Haber von der iL-Darmstadt erklärt dazu: „Wir wollen mit unserer Einladung Menschen, Organisationen und Verbände, die sich gegen Krieg und Vertreibung positionieren, an dem konkreten Anlass des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs gegen die kurdische Bevölkerung in Nordsyrien zusammenbringen.“

Vor dem Hintergrund der weltweiten autoritären Zuspitzung, der Zunahme von Konflikten, in denen Großmächte ihre Interessen gegeneinander ausspielen, sei es Zeit für eine neue, undogmatische Friedensbewegung. Daher wird es in Darmstadt am 1. November eine Demonstration und am 2. November eine Buskoordination zur Demonstration in Berlin geben.

„Der Krieg gegen Rojava ist Ausdruck des globalen Versagens der Großmächte. Es zeigt sich, dass weder Russland oder die USA noch die EU an einem Friedensprojekt wie Rojava interessiert sind, sondern lediglich ihre Interessen auf Kosten der Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten durchsetzen. Davon profitieren in aller erster Linie autoritäre und antiemanzipatorische Regime in dieser Region. Und der sogenannte IS droht zu einer neuen Gefahr zu werden", so Hilda Fröhlich von der Interventionistischen Linken Darmstadt.

Im nordsyrischen Rojava ist in den letzten Jahren ein einzigartiges multiethnisches und multireligiöses, demokratisches Projekt herangewachsen. In Mitten einer durch Krisen und Kriege zerrütteten Region und unter dem Druck erheblicher Wirtschaftsembargos wurde in Rojava eine Gesellschaft auf den drei Säulen Basisdemokratie, Ökologie und Feminismus entwickelt.

„Die kurdischen Gebiete in Nordsyrien stellen einen gesellschaftlichen Gegenentwurf zu den von Instabilität und Intoleranz geprägten Anrainer-Staaten dar. Durch die Realisierung von Gleichheit und Demokratie, von Akzeptanz und Freiheit ist Rojava ein fortschrittliches Projekt, das für uns ein wichtiger Bezugspunkt darstellt“, ergänzt Haber.

„Die Demokratische Föderation Nordostsyrien (Rojava) steht beispielhaft für die Vision eines friedlichen und demokratischen Mittleren Ostens. Dieses Projekt war Erdogan von Anfang an ein Dorn im Auge und seine Zerstörung das eigentliche Ziel des Krieges. Ohne das Einverständnis seiner Nato-Partner hätte Erdogan nicht in Nordsyrien einmarschieren können. Die Türkei ist der größte Abnehmer deutscher Rüstungsgüter. Ohne Waffen aus deutscher Produktion wäre ein solcher Krieg nicht möglich. Mit der Drohung, die Grenzen nach Europa für Geflüchtete zu öffnen, hat Erdogan die Zustimmung der EU-Staaten zu seinem Krieg bekommen“, so Fröhlich.

Weder die EU noch Deutschland haben sich bislang klar gegen den Krieg und jede weitere Eskalation gestellt oder Sanktionsmöglichkeiten genutzt, um Erdogan unter Druck zu setzen.

„Solange wirtschaftliche Interessen und Abschottung der Grenzen hier offensichtlich wichtiger als Menschenrechte, Demokratie und Frieden sind, rufen wir alle Kriegsgegner*innen, alle Antifaschist*innen, Feminist*innen, Antirassist*innen und Klimabewegten dazu auf, sich an den Demonstrationen gegen Erdogans Krieg zu beteiligen! Lasst uns als neue Antikriegsbewegung zusammenkommen!“