IHD warnt wegen der Situation des kranken Gefangenen Eşiyok

Der Gesundheitszustand des kranken Gefangenen Abdülhakim Eşiyok sei sehr ernst, warnte der Menschenrechtsverein IHD, er müsse sofort entlassen werden.

Die Istanbuler Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD hielt auch diese Woche wieder eine Pressekonferenz zur Situation der kranken Gefangenen in den türkischen Gefängnissen ab. Die Aktion fand gestern zum 405. Mal in Folge statt.

Der Menschenrechtsverteidiger Mehmet Tacettin prangerte an, dass schwer kranke Gefangene das Gefängnis nur in einem Sarg verlassen können. Die Gerichtsmedizin erstelle Gutachten zur Entlassung der Gefangenen viel zu spät und die Behörden ignorierten diese Gutachten.

Tacettin warnte auch in Bezug auf die Gesundheitssituation des inhaftierten ehemaligen HDP-Vorsitzenden Selahattin Demirtaş. Seine Behandlung wird trotz Herzspasmen behindert. Der Menschenrechtler kritisierte dieses Vorgehen als Angriff auf das Recht auf Leben von Demirtaş.

Besonders bedrohlich sei die Lage des politischen Gefangenen Abdülhakim Eşiyok. Eşiyok, der 2001 vom Staatssicherheitsgericht Erzurum zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, befindet sich im T-Typ-Gefängnis Osmaniye und muss dringend entsprechend behandelt werden. Er hat ein 9,5 Millimeter großes Schrapnell im Kopf und benötigt eine umfassende Behandlung. Zwischen 2001 und 2010 klagte er immer wieder über heftige Kopfschmerzen. Neurologen behaupteten, die Schmerzen hätten eine psychische Ursache, und gaben ihm lediglich Schmerzmittel. Erst im Jahr 2010 wurde bei einer Tomographie das Schrapnell in seinem Gehirn festgestellt. Eine Operation kann nicht durchgeführt werden, da sich das Metallstück zwischen feinen Adern festgesetzt hat. Aufgrund des massiven Konsums von Schmerzmitteln stehen seine Nieren vor dem Zusammenbruch, ihm ist übel, er leidet an Schlaflosigkeit und Vergesslichkeit. Er benötigt dringend Behandlung. Der IHD fordert seine sofortige Entlassung.