Idlib-Flüchtlinge: Türkischer Staat benutzt uns als Druckmittel

Während Schutzsuchende aus Idlib an der türkischen Grenze festgehalten werden, haben hunderte Familien mittlerweile die selbstverwalteten Gebiete in Nordsyrien erreicht. Dort werden sie mit den bescheidenen Möglichkeiten der Selbstverwaltung versorgt.

In den vergangenen zwei Wochen haben über 200 weitere Familien aus Idlib die selbstverwalteten Gebiete in Nord- und Ostsyrien erreicht. Die Kommandantur der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hatte zuvor erklärt, dass die Türen von Nord- und Ostsyrien für die Bevölkerung von Idlib offenstehen. Seitdem kommen Menschen aus Idlib in der Region an.

Die Nachrichtenagentur ANHA besuchte das im Südwesten von Raqqa gelegene Camp Abu Qibii und sprach unter anderem mit der Geflüchteten Hamide al-Absi. Sie berichtet, dass sie direkt vor einem türkischen Beobachtungspunkt zum Ziel der Bomben des syrischen Regimes geworden seien und die Angriffe trotz Waffenstillstand weitergehen. Daher haben sie sich aus ihrem Dorf al-Rami aufgemacht und sich in die von der Selbstverwaltung kontrollierten Gebiete gerettet.

Der türkische Staat hat den Flüchtlingen trotz Lebensgefahr die Tür vor der Nase zugeschlagen

Im Süden des Euphrat wird ein weiteres Camp namens al-Mansura für Schutzsuchende errichtet. Dort sollen Schutzsuchende aus Idlib versorgt werden. Fatma al-Khatib aus Idlib klagt: „Der türkische Staat hat die Tür vor der Nase der Flüchtlinge, die vor den Bomben des Regimes fliehen, zugeschlagen. Dennoch benutzt er die Anzahl der Flüchtlinge als Verhandlungsmasse. Er will über die Flüchtlinge internationale Hilfe und Gelder zu erhalten.“