Hungerstreik in Genf wird von PYD-Aktivisten fortgesetzt
Der Hungerstreik für Efrîn vor dem UN-Gebäude in Genf ist am elften Tag einer 65-köpfigen Gruppe der PYD übertragen worden.
Der Hungerstreik für Efrîn vor dem UN-Gebäude in Genf ist am elften Tag einer 65-köpfigen Gruppe der PYD übertragen worden.
Der am 19. März in Genf gestartete Hungerstreik für Efrîn ist am elften Tag beendet worden. Die Aktivist*innen kündigten an, ihren Kampf für die Befreiung Efrîns fortzusetzen. Der Hungerstreik wird jetzt von der Europa-Sektion der Partei der Demokratischen Einheit (Partiya Yekîtiya Demokrat, PYD) fortgesetzt.
Der HDP-Abgeordnete Faysal Sariyildiz, der sich mit weiteren kurdischen Politiker*innen an dem Hungerstreik beteiligte, erläuterte auf einer Pressekonferenz vor dem Genfer Sitz der Vereinten Nationen erneut das Ziel der Aktion: Die UN sollten zum Handeln aufgerufen, die türkische Besatzung beendet und die Versorgung der geflüchteten Zivilbevölkerung gewährleistet werden.
Während des elftägigen Hungerstreiks seien zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Abteilungen des UN-Menschenrechtsrats geführt worden, teilte Sariyildiz mit. „Bei diesen Gesprächen haben wir gesehen, dass die UN über alles informiert sind und trotzdem nicht handeln. Einmal sagte ein UN-Vertreter zu uns: ‚Ja, wir wissen, was in Efrîn passiert. Dort finden Kriegsverbrechen statt. Wir erstellen entsprechende Berichte und legen sie dem UN-Sicherheitsrat vor. Das ist die Einrichtung, die gegen die Türkei intervenieren müsste. In Efrîn und auch in anderen Gebieten Syriens werden offen Kriegsverbrechen verübt, aber wir können nichts tun‘.“
„Der Widerstand geht weiter“
Die UN hätten sich davon entfernt, ihrem Existenzgrund zu dienen, fuhr Faysal Sariyildiz fort. „Wir haben hier elf Tage lang unsere Forderungen zur Sprache gebracht. Mit unserer Aktion haben wir die barbarischen Kriegsverbrechen des türkischen Staates und seiner dschihadistischen Banden öffentlich gemacht. Wir haben es nicht geschafft, die UN zum Handeln zu bewegen. Trotzdem hat unsere Aktion dazu beigetragen, die Mittäterschaft der UN und der internationalen Kräfte bei den türkischen Verbrechen in Efrîn offenzulegen. Heute übertragen wir den Hungerstreik neuen Freund*innen. Wir werden auf allen Ebenen weiter Widerstand leisten und wir werden Efrîn befreien.“
Deniz Naki: Befreiung Kurdistans zur Hauptaufgabe machen
Nach Sariyildiz ergriff der Profifußballer Deniz Naki das Wort und erklärte im Namen der Hungerstreik-Aktivist*innen, weiter öffentlich für die Befreiung Efrîns einzutreten. „Wir alle sollten uns die Befreiung Kurdistans zur Hauptaufgabe machen“, so der ehemalige Spieler von Amedspor und St. Pauli.
Als letzte Rednerin erklärte Zozan Derik von der PYD-Gruppe, die Besatzung Efrîns sei die Folge eines internationalen Komplotts: „Um diesen Komplott ins Leere zu führen, werden wir unseren Kampf überall fortsetzen.“