Zehn Studierende der Universität Kocaeli sind zu Haftstrafen wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ verurteilt worden. „Beweis“ dafür sei der Besitz von bestimmten Büchern und Zeitschriften und die Teilnahme an Protesten.
Im Jahr 2017 wurden zwölf Studierende der Universität Kocaeli wegen „Gedenken an Roboskî, Newroz-Feiern, Protesten gegen die Inhaftierung der HDP-Abgeordneten und dem Besitz von bestimmten Büchern und Zeitschriften“ festgenommen und inhaftiert. Nach anderthalb Jahren Untersuchungshaft sind alle aus der Haft entlassen worden.
Hohe Haftstrafen gegen Studierende
Im Verfahren gegen sie wurde am Montag ein Urteil gesprochen. Die 5. Kammer des Schwurgerichtshofs von Kocaeli entschied in zwei Fällen auf Freispruch. Die übrigen zehn Studierenden wurden zu Haftstrafen zwischen fünf und siebeneinhalb Jahren verurteilt. Hüseyin Boğatekin, einer der Anwälte vom Freiheitlichen Juristenverband (ÖHD), kritisierte das Urteil scharf als Angriff auf die Meinungsfreiheit.
