Heyva Sor a Kurdistanê richtet Jahreskonferenz aus

Die humanitäre Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistanê e.V. hat ihre Jahreskonferenz ausgerichtet. Entschieden wurde unter anderem, den Fokus der Aktivitäten auf die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit internationalen Institutionen zu legen.

Die kurdische Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurdistanê e.V. hat am Wochenende in Troisdorf ihre Jahreskonferenz ausgerichtet. An dem Kongress beteiligten sich neben den Vertreterinnen und Vertretern aller Standorte in Deutschland auch die Zweigstellen in Belgien, den Niederlanden, Italien, Schweden, England, Japan und Norwegen sowie alle Gruppen der Partnerorganisation Roja Sor, die in Österreich, Frankreich und in der Schweiz aktiv ist.

Die Eröffnungsrede der Konferenz wurde von Dr. Rojvan Bilgin gehalten, dem Präsidenten von Heyva Sor a Kurdistanê in Deutschland. „Millionen von Menschen leisten Widerstand, um angesichts der Angriffe, Bürgerkriege, Naturkatastrophen, Armut und Krankheiten in Kurdistan und dem Nahen- und Mittleren Osten zu überleben. Die Besatzungsmächte in Kurdistan haben die Menschen nichts als Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger gebracht. Hinzu kommt die Corona-Pandemie – ein Ereignis mit schwerwiegenden Konsequenzen für unsere von Angriffen und der Unterdrückung der Besatzer gebeutelte Gesellschaft. Aus diesem Grund ist die Zahl der Menschen, die Hilfe benötigen, so hoch wie nie zuvor.“

Darum sei die Arbeit von Heyva Sor a Kurdistanê und Roja Sor so wichtig, sagte der Mediziner. Beide Organisationen sind die einzigen ihrer Art, die ausnahmslos in allen Teilen Kurdistans humanitäre Hilfe leisten. Bilgin sprach auch die Themen Flucht und Migration an. Tausende Menschen aus Kurdistan seien in den letzten Monaten zu Geflüchteten geworden, auf der Suche nach Nahrung, Unterkunft, Sicherheit oder nach einem besseren Leben. Damit legte Bilgin den Fokus auf den Zustrom von kurdischen Flüchtlingen an die belarussisch-polnische Grenze und in Litauen. Dutzende von ihnen bezahlten ihren Fluchtversuch mit dem Leben. Die meisten sind inzwischen wieder zurück in Südkurdistan und leben wieder in dem toxischen Schwebezustand aus Verfolgung, Gewalt, Armut und Perspektivlosigkeit.

Im weiteren Verlauf der Konferenz wurde der Tätigkeitsbericht des vergangenen Jahres verlesen. Auch wurde ein Video gezeigt, das Pläne für die Aktivitäten im Jahr 2022 enthielt. In den Debatten und Diskussionen schlugen die Teilnehmenden vor, die humanitären Aktivitäten zu verstärken. Zwei Punkte wurden dabei besonders hervorgehoben: die Erhöhung der Mitgliederzahl und die Entwicklung gemeinsamer Projekte mit internationalen Institutionen. Beendet wurde die Jahreskonferenz mit der Planung und Vorbereitung der Aktivitäten und Aktionen für dieses Jahr.