Der in Südkurdistan festgenommene Ökoktivist Hawar Goran befindet sich wieder auf freiem Fuß. Wie die Ökologiekampagne „Make Rojava Green Again“ am Abend mitteilte, wurde der zwanzigjährige Schweizer am Dienstag aus dem Gewahrsam entlassen. Der aus Genf stammende Aktivist war 2019 in die Autonomiegebiete Nord- und Ostsyriens eingereist, um sich an Umweltprojekten zu beteiligen. Am vorletzten Sonntag wurde er auf dem Rückweg aus Rojava in die Schweiz in Dihok festgenommen. Seitdem hielt ihn die PDK-Sicherheit in Hewlêr (Erbil) wegen des Vorwurfs der Grenzverletzung fest. Laut Olivier Peter, dem Rechtsanwalt des Aktivisten, gab es für die Festnahme keine juristische Grundlage. Die Inhaftierung sei eher willkürlich und auf das politische Engagement von Goran Hawar zurückzuführen, erklärte der Jurist.

Wann Hawar Goran aus Südkurdistan in die Schweiz zurückkehren kann, ist noch unklar. Beim Grenzübertritt hatte er seinen Reisepass verloren. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) – die Verwaltungseinheit entspricht im Aufgabenbereich den Außenministerien in anderen Ländern – hatte erklärt, „Kenntnis von der Verhaftung eines Schweizer Bürgers im Irak“ zu haben und in Kontakt mit den lokalen Behörden zu stehen.

Der Aktivist meldete sich nach seiner Freilassung mit einer Videobotschaft zu Wort, die von Make Rojava Green Again in Online-Netzwerken verbreitet wurde. Demnach gehe es ihm gut, außerdem bedankte sich der Schweizer Internationalist für die Unterstützung nach seiner Festsetzung.