Heute in Hannover: Demonstration für Halim Dener

Vor 24 Jahren wurde der kurdische Jugendliche Halim Dener in Hannover beim Plakatieren durch Polizeischüsse in den Rücken getötet. Heute findet eine Gedenkdemonstration in Hannover statt.

In Hannover findet heute um 17.00 Uhr eine Demonstration im Gedenken an Halim Dener statt.

Halim Dener musste 1994 vor dem Krieg in Kurdistan fliehen, der Anfang der 1990er Jahre von Seiten des türkischen Militärs gegen die Bevölkerung eskaliert wurde. Er selbst wurde vor seiner Flucht in Polizeihaft gefoltert, sein Dorf zerstört.

Als „unbegleiteter minderjähriger Flüchtling“ kam der 16-Jährige in die Bundesrepublik Deutschland. Kurz zuvor gipfelten deutschlandweit öffentliche Hetze und ein gesellschaftlich weit verbreiteter Rassismus in Pogromen gegen Geflüchtete und Migrant*innen. In der Folge verschärfte die Bundesregierung das Asylrecht. Zur gleichen Zeit lief gegen die kurdische Bevölkerung in der Bundesrepublik eine regelrechte Hetzkampagne, die im November 1993 zum Verbot der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihr nahestehender Organisationen führte.

Am 30. Juni 1994 wurde Halim Dener beim Kleben von Plakaten von Polizisten in Zivil überrascht und bei der Festnahme aus kürzester Entfernung in den Rücken geschossen. An dieser Schussverletzung starb er wenig später. Der Polizist wurde von seinen Kolleg*innen gedeckt, sodass die Tat nie angemessen aufgeklärt werden konnte.

Im Rahmen der „Halim-Dener-Gedenkwochen“ findet heute eine Demonstration statt, die um 17.00 Uhr am Halim-Dener-Platz in Linden-Nord beginnt und zum Steintorplatz führt. Der kurdische Studierendenverband YXK hat aus diesem Anlass Flugblätter an der Leibnitz-Universität verteilt und ruft zur Teilnahme auf.