Halim Dener: Das war Mord

Vor 24 Jahren wurde der 16-jährige Kurde Halim Dener von einem deutschen Polizisten in Hannover erschossen. Zum gestrigen Jahrestag wurde seiner am Tatort gedacht.

Die gesellschaftlichen und politischen Fragen von Krieg, Flucht, staatlicher Repression und Polizeigewalt, die 1994 zum Tod des 16-jährigen Kurden Halim Dener geführt haben, sind auch heute noch ungelöst.

Am Freitagabend um 23.00 Uhr versammelten sich ungefähr 100 Menschen am Steintorplatz in Hannover. An dem Ort und zu dem Zeitpunkt wurde Halim Dener vor 24 Jahren ermordet.

Am 30. Juni 1994 war der junge Kurde beim Plakatieren von Zivilpolizisten überrascht worden. Bei der Festnahme wurde ihm aus kürzester Entfernung in den Rücken geschossen. An dieser Schussverletzung starb er wenig später. Der Polizist wurde von seinen Kolleg*innen gedeckt, sodass die Tat nie angemessen aufgeklärt werden konnte.

Bei der gestrigen Gedenkkundgebung wurden Blumen am Tatort niedergelegt und Kerzen angezündet. Anschließend gab es von viele verschiedenen Gruppierungen Redebeiträge.

Außerdem wurde zur Teilnahme an den Halim-Dener-Aktionstagen aufgerufen. Bis zum 13. Juli werden Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen dazu aufgerufen, mit autonomen, dezentralen und vielfältigen Aktionen gegen den Tod Halim Deners, gegen den Umgang der Stadt mit ihm und gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse, die zu diesem Tod geführt haben, zu protestieren.

Den Abschluss der diesjährigen Aktionstage bildet eine Demonstration am 13. Juli.