1000 Menschen hatten sich gestern um 18.00 Uhr auf der Hamburger Elbinsel Veddel versammelt, um zum Willhelmsburger Stübenplatz gegen die rassistischen Morde an neun jungen Menschen ‒ Ferhat Unvar, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin und Hamza Kurtović ‒ am 19. Februar diesen Jahres in Hanau zu demonstrieren. Ein breites Bündnis hatte zu der Demonstration aufgerufen.
Nach der Auftaktkundgebung wurde die Demonstration stundenlang von der Polizei unter fadenscheinigen Begründungen aufgehalten, Coronaregeln wurden vorgeschoben, angeblich wären zu viele Menschen gekommen. Als die Demonstration gegen 20.00 Uhr immer noch nicht losgehen konnte, wurde es vielen zu bunt. Sie machten sich auf einer anderen Route mit einer Spontandemonstration auf den Weg nach Wilhelmsburg und ließen sich auch von immer neuen Polizeisperren nicht aufhalten. Zu guter Letzt hatten gegen 21.00 Uhr die meisten Demonstrant*innen den Stübenplatz erreicht, wo dann die Abschlusskundgebung durchgeführt werden konnnte. Viele Wilhelmsburger*innen äußerten sich zustimmend zu den Forderungen der Demonstrant*innen nach restloser Aufklärung der Morde.
Die Hamburger Polizei erntete mit der Behinderung der Demonstration erneut Wut und Ablehnung. Erst am 18. August war ein Video durch die Medien gegangen, das zeigte wie Hamburger Polizist*innen in der Neustadt einen gerade einmal 15-jährigen Jugendlichen brutal mit Pfefferspray zu Boden brachten, weil dieser mit einem Roller auf dem Gehweg gefahren war und sich nicht ausweisen konnte.