Demonstration vom Hauptbahnhof zur Roten Flora
In Hamburg lebende Kurd:innen und ihre Organisationen rufen zu einer Solidaritätsdemonstration mit Rojava und der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien am heutigen Samstag auf. Die Demonstration beginnt um 14 Uhr am Hachmannplatz und geht über Stephanplatz, Holstenglacis und Feldstraße bis zum Schulterblatt vor das autonome Zentrum Rote Flora. Es werden bis zu tausend Menschen erwartet.
Zum Hintergrund teilen die Veranstalter:innen mit: „Seit dem 27. November greifen protürkische Dschihadisten von Aleppo aus Gebiete der Demokratischen Selbstverwaltung in Nord- und Ostsyrien an. Ziel ist die Vertreibung der kurdischen Bevölkerung wie zuletzt 2018 in Efrîn und 2019 in Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad). Diese Angriffe gehen mit schweren Menschenrechtsverletzungen einher. Bisher wurden mehr 300 Menschen getötet und 120.000 Kurd:innen vertrieben. Der Nato-Partner Türkei spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Destabilisierung der autonomen Region. Die Bevölkerung ist massiven Übergriffen ausgesetzt. Es gibt bereits zahlreiche Berichte über Plünderungen und Folter. Aktivist:innen aus der Region befürchten eine humanitäre Katastrophe.
Die SNA wurde von der Türkei aufgebaut, ausgerüstet und finanziert und wird als stellvertretendes Invasionskorps in den türkisch besetzten Gebieten Syriens eingesetzt. Die Terrororganisation HTS wiederum beherrscht gemeinsam mit der Türkei ein Protektorat in der Provinz Idlib und ,kontrolliert' auch Teile von Efrîn.“
Anmelder warnt vor neuer Form des IS-Terrors
„Wir verurteilen aufs Schärfste die Aggression des türkischen Staates und der von ihm unterstützten islamistischen Banden gegen syrisches Territorium“, sagte der Anmelder der Demonstration, Yavuz Fersoglu, in einer Mitteilung. „Wir appellieren auch an die internationale Gemeinschaft: Stoppt diese Aggression! Andernfalls wird eine neue Form des IS-Terrors gedeihen, die zu großen humanitären Katastrophen führen, eine Bedrohung für Syrien darstellen und schwerwiegende regionale und globale Folgen haben wird“, so der Jurist und Linkspolitiker Fersoglu.