Demonstrationen in Hannover und weiteren Städten angekündigt

In vielen Städten in Deutschland sind für das Wochenende Demonstrationen gegen die Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxys auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien angekündigt.

Türkei und Dschihadisten greifen kurdische Regionen in Syrien an

Für Samstag und Sonntag sind in Deutschland diverse Demonstrationen gegen die Angriffe der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxys auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien angekündigt. Das Demokratische Gesellschaftszentrum der Kurdinnen und Kurden in Hannover e.V. (NAV-DEM) ruft für Samstag zu einer überregionalen Großdemonstration auf, Auftakt ist um 17 Uhr vor dem Hauptbahnhof. Zum Hintergrund teilte der kurdische Verein mit:

„Die Situation in Nord- und Ostsyrien hat sich dramatisch verschärft: Die von der Türkei unterstützten dschihadistischen Gruppen, darunter die HTS (Hay'at Tahrir al-Sham), ein syrischer Al-Qaida-Ableger, und die Syrische Nationalarmee (SNA), greifen die Gebiete der Kurd:innen und die Demokratische Autonome Verwaltung Nord- und Ostsyrien (DAANES) an. Die Offensive, die in den vergangenen Tagen begann, führte zur Einnahme von Aleppo, einer Millionenstadt, und bedroht nun die Region rund um Manbij. Die Angriffe konzentrieren sich auf die Region Şehba und die Stadt Tel Rifat, wo Hunderttausende Flüchtlinge, die 2018 aus Afrin vertrieben wurden, erneut in Gefahr sind.

Die DAANES, bekannt für ihre multiethnischen und multikonfessionellen, inklusiven und demokratischen Strukturen sowie die Förderung der Rolle von Frauen und Jugend, steht im Fokus dieser Angriffe. Es werden Evakuierungsmaßnahmen durchgeführt, und Zehntausende Menschen aus Tel Rifat wurden über einen etwa 150 Kilometer langen Korridor in die Kantone Tabqa und Raqqa gebracht. In der Millionenstadt Aleppo sind kurdische Wohnviertel von allen Seiten umzingelt wurden. Die Gefahr bleibt hoch, und es wird erwartet, dass die nächste größere Offensive die Region um Manbij betrifft, was eine weitere Eskalation der Gewalt zur Folge haben wird.

Die internationale Staatengemeinschaft muss jetzt handeln, um eine Wiederholung der IS-Ära zu verhindern. Ein Erfolg der türkisch-dschihadistischen Kräfte würde nicht nur das Leben der Menschen vor Ort gefährden, sondern auch die Region in eine unkontrollierbare dschihadistische Basis verwandeln, die eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Menschheit darstellt.

Wir fordern die weltweite Anerkennung der Gefahr, die von diesen Angriffen ausgeht, und eine entschiedene Haltung der internationalen Staatengemeinschaft. Die DAANES und Rojava dürfen nicht allein gelassen werden – ihre Verteidigung ist ein globaler Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Frieden.

Alle demokratischen Kräfte und die internationale Gemeinschaft müssen sich den Angriffen entgegenstellen und Solidarität mit Rojava zeigen – jetzt ist der Moment, um zu handeln. Die Türkei muss gestoppt werden!“

Angekündigte Demonstrationen am Wochenende

Frankfurt | 07.12. | 13:00 Uhr, Opernplatz
Berlin | 07.12. | 17:00 Uhr, Oranienplatz
Stuttgart | 07.12. | 14:00 Uhr, Lautenschlagerstraße
Kiel | 07.12. | 15:00 Uhr, Stresemannplatz
Bremen | 07.12. | 14:00 Uhr, Hauptbahnhof
Hannover | 07.12. | 17:00 Uhr, Hauptbahnhof
Hamburg | 07.12. | 14:00 Uhr, Hauptbahnhof/Hachmannplatz
Dresden | 07.12. | 17:00 Uhr, Vorplatz Bahnhof Neustadt
Lübeck | 08.12. | 14:00 Uhr, Am Lindenplatz
Osnabrück | 08.12. | 14:00 Uhr, Hauptbahnhof