Genf: Kurden fordern UN zum Handeln auf

Erneut sind kurdische Aktivist*innen vor den UN-Sitz in Genf gezogen und haben Unterstützung für die politischen Gefangenen in der Türkei und den Kampf gegen die Erdogan-Diktatur eingefordert.

Die Mahnwache vor dem Sitz der Vereinten Nationen (UN) in Genf zur Unterstützung der Forderungen der politischen Gefangenen in der Türkei wird fortgesetzt und ist von Mitgliedern des kurdischen Volksrats Zürich übernommen worden.

Seit dem 27. November leisten politische Gefangene mit einem Hungerstreik Widerstand gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali und die völlige Entrechtung in türkischen Haftanstalten. Mit der vom Dachverband der demokratisch-kurdischen Vereine in der Schweiz (CDK-S) im Rahmen der KCK-Offensive „Schluss mit Isolation, Faschismus und Besatzung – Zeit für Freiheit“ gestalteten Mahnwache wird Solidarität mit den hungerstreikenden Gefangenen eingefordert. Die UN sind aufgerufen, aktiv gegen das Unrecht in den Gefängnissen des türkischen Regimes vorzugehen.

Die heutige Mahnwache wurde mit einer Gedenkminute für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes eingeleitet. Anschließend sagte der Genfer CDK-Vorsitzende Salih Sağlam in einer Rede, dass der Kampf gegen die Isolation Abdullah Öcalans und die Aktion zur Unterstützung des Gefängniswiderstands fortgesetzt werden.

Cahit Uçar, einer der aus Zürich angereisten Aktivisten, erklärte gegenüber ANF: „Die UN und die EU brüsten sich mit Demokratie und Menschenrechten, aber sie ignorieren die Forderungen von vierzig Millionen Kurdinnen und Kurden. Angesichts des Widerstand leistenden kurdischen Volkes schließen sie Mund, Auge und Ohr und spielen die drei Affen.“ Abdullah Öcalan befinde sich seit fast 22 Jahren in Gefangenschaft eines faschistischen und diktatorischen System, das kurdische Volk solle damit zur Kapitulation gezwungen werden. „Die UN müssen ihre Mission hinsichtlich von Demokratie und Menschenrechten erfüllen und auf den gerechten Kampf des kurdischen Volkes gegen die Erdogan-Diktatur reagieren“, forderte der Aktivist.

Aktionen werden fortgesetzt

Neben der Mahnwache in Genf wird in der Schweiz auch die Briefkampagne an die UN fortgesetzt. In den kommenden Tagen sind zahlreiche weitere Aktionen geplant. Das kündigte Songül Aslan, Ko-Vorsitzende des kurdischen Gesellschaftszentrums in der Schweiz, in einer Rede an.

Am 6. Februar wird um 14.30 Uhr eine Demonstration in Luzern stattfinden. Für den 10. und 11. Februar sind lange Märsche in Basel und Solothurn angekündigt, am 13. Februar soll erneut eine Kundgebung vor dem UN-Sitz in Genf durchgeführt werden.