Gedenken an Zülküf Gezen: Sich der eigenen Stärke bewusst sein

Vor einem Jahr hat sich Zülküf Gezen im Gefängnis Tekirdağ aus Protest gegen die Isolation Abdullah Öcalans das Leben genommen. An seinem Grab in Amed wurde heute an ihn erinnert.

Am 16. März 2019 hat sich der politische Gefangene Zülküf Gezen in der Haftanstalt Tekirdağ in der Westtürkei aus Protest gegen die Isolation Abdullah Öcalans das Leben genommen. An seinem Grab auf dem Yeniköy-Friedhof in Amed (Diyarbakir) wurde heute an ihn erinnert.

An dem Gedenken nahmen seine Mutter Havva Gezen, zahlreiche HDP-Politiker*innen sowie Mitglieder der Gefangenenhilfsorganisation MEYA-DER, der Frauenbewegung TJA und vom Rat der Friedensmütter teil.

Die HDP-Abgeordnete Leyla Güven, die zugleich Ko-Vorsitzende der zivilgesellschaftlichen Organisation DTK ist und den Hungerstreik gegen die Isolation Öcalans initiiert hatte, erinnerte in einer Ansprache an die weiteren Gefangenen, die sich nach Zülküf Gezen das Leben genommen hatten. Die Isolation sei durch den Kampf von Zülküf Gezen, Medya Çınar, Ayten Beçet, Zehra Sağlam, Yonca Akici, Siraç Yüksek und Mahsum Pamay gebrochen worden, sagte die kurdische Politikerin: „Die Isolation war nicht hinnehmbar und richtete sich in der Person Abdullah Öcalans gegen alle Völker, Frauen und Jugendlichen.“

Auch Havva Gezen sprach am Grab ihres Sohnes und forderte die Aufhebung der Isolation Öcalans: „Die Kurden, die über kein Bewusstsein verfügen und blind angesichts dieser Grausamkeit sind, sollen endlich ihre Augen öffnen. Zülküf ist gegangen, aber es sollen keine weiteren jungen Menschen sterben. Keine weitere Mutter soll dieses Leid erfahren müssen. Es reicht, wir müssen uns endlich zusammenschließen. Wir müssen uns unserer eigenen Kraft bewusst werden.“