Gedenken an Sara, Rojbîn und Ronahî in Dresden
Trotz Kälte und schlechtem Wetter fanden sich 30 Aktivist:innen am Dresdner Rosa-Luxemburg-Platz ein, um der kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez zu gedenken.
Trotz Kälte und schlechtem Wetter fanden sich 30 Aktivist:innen am Dresdner Rosa-Luxemburg-Platz ein, um der kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez zu gedenken.
Trotz Kälte und schlechtem Wetter fanden sich heute 30 Aktivist:innen am Dresdner Rosa-Luxemburg-Platz ein, um der kurdischen Revolutionärinnen Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Şaylemez (Ronahî) zu gedenken. In Redebeiträgen wurde an den Mordanschlag gegen die drei Vorreiterinnen des Frauenbefreiungskampfes vor zwölf Jahren erinnert und die vollständige Aufklärung der Verwicklung des türkischen Geheimdienstes gefordert.
Sakine Cansız, die Mitbegründerin der PKK war, und ihre Mitstreiterinnen – Fidan Doğan war KNK-Vetreterin, Leyla Şaylemez engagierte sich in der kurdischen Jugendbewegung – wurden am 9. Januar 2013 im Kurdistan-Informationsbüro in Paris erschossen. Der Schütze war ein Auftragsmörder des MIT, der kurz vor Prozessbeginn im Dezember 2016 unter verdächtigen Umständen im Gefängnis starb. Bis heute ist niemand für das Massaker zur Rechenschaft gezogen worden. Frankreich behandelt den Fall als Staatsgeheimnis und blockiert eine juristische Aufklärung.
Zu dem Gedenken hatte die Initiative für Frieden in Kurdistan (IFK Sachsen) eingeladen. Der Ort war bewusst gewählt worden, um auch an die von Faschisten ermordete Rosa Luxemburg zu erinnern, deren Tod sich am 15. Januar zum 106. Mal jährt. Auch wurde an den tödlichen Anschlag vom 23. Dezember 2022 auf das kurdische Kulturzentrum „Ahmet Kaya“ erinnert, bei dem – ebenfalls in Paris und in unmittelbarer Nähe zum ersten Tatort – drei Kurd:innen ermordet wurden: Emine Kara (Evin Goyî), Mehmet Şirin Aydın (Mîr Perwer) und Abdulrahman Kızıl. Bei dem Schützen handelt es sich um einen Franzosen, der Rassist sein soll. Die kurdische Seite hingegen sieht ein gezieltes Attentat auf ihre politische Vertretung und fordert die Einstufung als terroristische Tat, was von der französischen Justiz bisher verweigert wird.
Im Namen der IFK Sachsen wurden bewegende Worte formuliert: „Gemeinsam gedenken wir heute der vielen ermordeten Revolutionärinnen. Wir denken an Revolutionärinnen wie Rosa Luxemburg und Sophie Scholl, die vom deutschen Faschismus ermordet wurden. Wir denken an kurdische Revolutionärinnen wie Sara, Rojbîn und Ronahî. Wir denken an Evin Goyî und all die vielen Aktivistinnen, Kämpferinnen, Freundinnen, die vom türkischen Faschismus ermordet wurden. Leisten wir gemeinsam Widerstand, denn Widerstand heißt Leben. Euer Erbe ist unsere Ehre und wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir alle frei sind. Wir werden euch niemals vergessen. Und wir werden niemals aufhören eure Namen zu nennen.“
Großdemonstration am Samstag in Paris
Auch in vielen anderen deutschen Städten und zahlreichen Ländern finden heute Gedenkveranstaltungen für Sara, Rojbîn und Ronahî statt. Diesen Samstag findet in Paris zudem eine zentrale Großdemonstration statt, die von der Kurdischen Frauenbewegung in Europa (TJK-E) ausgerichtet wird. Aus Dutzenden Orten in Deutschland ist eine gemeinsame Busanreise organisiert.