Gedenken an gefallene Internationalisten in Berlin

In Berlin wurde der in Kurdistan gefallenen Internationalistinnen und Internationalisten gedacht.

Der Demokratische Kongress der Völker Berlin (HDK-Berlin) organisierte gestern eine Gedenkveranstaltung für die in Kurdistan gefallenen Internationalist*innen. Symbolisch für die vielen anderen Gefallenen wurde an die bei der Verteidigung von Rojava und Südkurdistan durch Angriffe des türkischen Staates ums Leben gekommenen Internationalist*innen Ceren Güneş (Özge Aydın), Kerem Pehlivan (Demhat Günebakan), Michael Panser (Bager Nûjiyan), Göze Altunöz (Aynur Ada) und Yasin Aydin (Imran Firtina) erinnert. Nach einer Schweigeminute erklärte die Ko-Vorsitzende des HDK-Berlin, Seher Yeter: „Ihr Gedenken muss in unseren Kämpfen leben. Sie sind unsterblich und wir müssen nun, um ihnen gerecht zu werden, den Faden dort aufnehmen, wo sie ihn fallen gelassen haben und weitermachen.“

Der Politiker Nabi Kirman erklärte: „Sie sind gefallen, um unser Land, unsere Rechte zu verteidigen. Ich habe viele der Gefallenen gut gekannt. Ich bin nach Rojava gegangen und habe sie kennengelernt. Ich wurde Zeuge ihrer Entschlossenheit, die ich in ihren Augen gesehen habe.“

Worte Reichen nicht um von Göze Altunöz zu erzählen“

Kirman berichtete, dass es insbesondere für Göze Altunöz viele Orte der Erinnerung in Rojava gebe. „Zuletzt versuchte sie der griechischen Presse ein Interview zu geben. Ich glaube, sie ist noch vor deren Abschluss gefallen. Sie hatte an der Operation auf Minbic teilgenommen und viele Freundinnen und Freunde ärztlich versorgt. Sie erzählte mir selbst: ‚Wenn wir in zerstörte Häuser gingen, fühlte es sich so an, als wären es meine eigenen. Ich wollte die zerbrochenen Scheiben aufsammeln, den Staub entfernen. Es war sehr schwer für mich.‘ Sie hatte kein anderes Ziel, als für das Volk zu kämpfen“, so Kirman.

Für die Föderation der Arbeitervereine aus der Türkei in Deutschland (ATIF) sprach Baki Nedim: „Wenn wir uns die gefallenen Freundinnen und Freunde ansehen, dann sind sie in etwa gleich alt. Sie haben sich in der schönsten Zeit der Jugend organisiert und wurden Teil der Revolution. Kerem Pehlivan war ein Kommandant des Freiheitsbataillons. Er hatte auch am Efrîn-Widerstand teilgenommen. Als wir das letzte Mal miteinander sprachen, sagte er: ‚Vielleicht fallen wir, sie können uns umbringen, aber ich bin stolz drauf, dass ich ein Teil dieser Revolution geworden bin.‘”

Anschließend diskutierten die Teilnehmer*innen der Veranstaltung unter anderem über die Frage, was internationalistische Solidarität mit Rojava bedeutet.