Gedenken an Anna Campbell
Zum dritten Todestag von Anna Campbell, die am 15. März 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf Efrîn ums Leben kam, sind in Braunschweig Gedenktafeln für die internationalistische YPJ-Kämpferin aufgestellt worden.
Zum dritten Todestag von Anna Campbell, die am 15. März 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf Efrîn ums Leben kam, sind in Braunschweig Gedenktafeln für die internationalistische YPJ-Kämpferin aufgestellt worden.
Anlässlich des dritten Todestages der internationalistischen YPJ-Kämpferin Anna Campbell (Nom de Guerre: Hêlîn Qereçox) hat die Braunschweiger Gruppe „Freund:innen der kurdischen Freiheitsbewegung“ (FKF-BS) an diversen Orten der Stadt Gedenktafeln mit Blumen und Kerzen aufgestellt.
Auf den Schildern mit der Überschrift „In Gedenken an Anna Campbell” ist zu lesen:
Am 15. März 2018 wurde Anna Campbell (Hêlîn Qereçox) im Widerstand gegen den faschistischen Angriffskrieg des türkischen Staates in Efrîn ermordet. Aus diesem Grund gedenken wir ihr heute und erinnern uns an ihre Ideen. An vielen Orten in Braunschweig haben wir diese Gedenkschilder platziert.
Hêlîn Qereçox kam 1991 in England zur Welt. Schon mit 17 Jahren fing sie an, den Staat in Frage zu stellen und revolutionäre Ideen zu entwickeln. Ihre Wut gegen die zerstörerische und versklavende Politik der Staaten, die Völker, Gesellschaften, Menschen und Tiere trennen, wurde umso größer, je mehr sie verstand, wie das staatliche System Lebewesen voneinander entfremdet und darauf abzielt, überall Feindschaft zu säen.
Durch politische Aktivitäten der Kurd*innen in Europa machte Hêlîn Bekanntschaft mit der Revolution in Rojava und konzentrierte sich in ihren Recherchen vermehrt darauf. Sie las die Verteidigungsschriften des kurdischen Denkers und inhaftierten Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan. Hêlîn ging dann nach Rojava, lernte dort Kurdisch, absolvierte zusammen mit anderen internationalistischen Kämpfer*innen eine militärische Ausbildung und wurde Kämpferin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ.
Am 15. März 2018 bewegte sich in der Nähe der Stadt Cindirês im Kanton Efrîn ein großer Konvoi weg von der sich rasch nähernden Front. Kämpfer*innen der YPJ und YPG leisteten erbitterten Widerstand gegen die damals bevorstehende türkische Invasion. Der Großteil der 300 Menschen im Konvoi waren Zivilisten, die begleitet von YPJ- und YPG-Einheiten evakuiert werden sollten, weg von islamistischen Banden und türkischen Soldaten. Gegen Mittag waren die ersten türkischen Kampfflugzeuge auf den Hängen der nahen Berge zu sehen, begleitet von Triebwerkgeräuschen und tiefem Donner schwerer Artillerie. Kurze Zeit später sind fast alle der 300 Menschen des Konvois tot. Unter ihnen auch Anna Campbell (Hêlîn Qereçox).