Friedhöfe in Ostkurdistan und Iran werden zu Zentren des Protests

Mit den Morden an vielen Aufständischen und Protestierenden durch das iranische Regime werden die Friedhöfe immer mehr zum Fokus des Protests. Das Gedenken an die im November Gefallenen führte zu Massenkundgebungen auf den Friedhöfen.

Die Proteste in Ostkurdistan und im Iran gehen trotz massiver Einschüchterungsversuche des Regimes weiter. Über 500 Menschen, 69 von ihnen minderjährig, wurden in den vergangenen hundert Tagen vom Regime auf den Straßen getötet. Hinrichtungen erfolgen im Schnellverfahren. Doch die Proteste gehen weiter und insbesondere die Beerdigungen und Gedenkfeiern für die Ermordeten werden zum Fokus des Widerstands. Auf Friedhöfen im Iran und in Ostkurdistan wurde 40 Tage nach ihrem Tod der im November Gefallenen gedacht. Aufgrund von Internetsperren und Repression dringt nur ein Bruchteil der Protestaktionen durch.


Am Montag fand in der ostkurdischen Stadt Seqiz (Saqqez) eine Gedenkveranstaltung für den 17-jährigen Danyal Babendi auf dem Friedhof statt, auf dem sich auch das Grab von Jina Amini befindet. Hunderte von Menschen versammelten sich auf dem Friedhof und skandierten „Jin Jiyan Azadî“ und Parolen gegen das Mullah-Regime.

Auf dem Behesht-Muhammad-Friedhof in Sine (Sanandadsch) wurde Aram Habibi gedacht. Während der Gedenkzeremonie wurden Parolen gegen die Regierung skandiert und weiße Tauben in den Himmel fliegen gelassen. Aram Habibi wurde vor 40 Tagen von Kräften des iranischen Regimes während der Beerdigung von Daryosh Elizade getötet.