Französische Polizei löst Zeltkommune auf

Eine in Straßburg am Rande der Kundgebung „Take Action for Öcalan“ errichtete Zeltkommune ist von der französischen Polizei gewaltsam aufgelöst worden. Mindestens ein Teilnehmer befindet sich in Gewahrsam.

Die Straßburger Polizei hat die Zeltkommune aufgelöst, die am Samstag im Rahmen der „Take Action for Öcalan“-Kundgebung von kurdischen und internationalistischen Aktivist:innen errichtet worden ist. Einsatzkräfte in Kampfmontur kesselten die Kommune zunächst ein, bevor die aus mehreren hundert Personen bestehende Menge unter massivem Tränengaseinsatz auseinandergetrieben wurde. Daran anschließend rissen die Beamten die Zelte ab und warfen darin befindliche Gegenstände über den Platz. Mindestens eine Person wurde abgeführt und in Gewahrsam genommen.

Durch den Tränengaseinsatz erlitten mehrere Aktivistinnen und Aktivisten einen Schwächeanfall. Auch von leichten Verletzungen durch Schlagstöcke wurde berichtet. Das Aktionskomitee „Freiheit von Abdullah Öcalan“, das zu der Kundgebung in Straßburg eingeladen hatte, zeigte sich empört über das gewaltsame Vorgehen der Polizei und geht von weiteren Festnahmen aus. Die Situation vor Ort ist weiter angespannt, es kommt zu lautstarken Protesten gegen die Gewalt.

Alle Zelte wurden abgerissen

Camp durch Kirche geduldet

Das Protestcamp war erst Stunden zuvor auf dem Place Arnold vor der Kirche St. Mauritius in der Straßburger Neustadt aufgestellt worden. Geplant war eine einmonatige Mahnwache, in deren Rahmen verschiedene Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Performances und andere Aktivitäten durchgeführt werden sollten, um die Isolationshaftbedingungen von Abdullah Öcalan auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und ein Handeln dagegen von europäischen Institutionen einzufordern.

Beamte in Kampfmontur kurz vor dem Übergriff

Aufruf des KCDK-E

Mehrere hundert Menschen verweilen nach wie vor auf dem Place Arnold und erwarten eine offizielle Erklärung von den Straßburger Behörden. Der KCDK-E als Dachverband der kurdischen Vereine in Europa hat derweil dazu aufgerufen, nach Straßburg zu kommen und Teilnehmenden des Protestcamps zu unterstützen.