Filmvorführung „No Friends But The Mountains“ in Berlin

In Berlin fand erstmals eine Vorführung der Dokumentation „No Friends But The Mountains“ statt. Der Film begleitet die Reise einer europäischen Friedensdelegation 2021 nach Südkurdistan und zeigt tiefe Einblicke in die politische Situation vor Ort.

Im Berliner Stadtteil Kreuzberg folgten am Donnerstagabend 40 Menschen der Einladung der Initiative „Defend Kurdistan“ zu einer Filmvorführung von „No Friends But The Mountains“ und einer Diskussion über die aktuellen politischen Entwicklungen im Mittleren Osten. Die Dokumentation begleitete im Sommer letzten Jahres die „Friedensdelegation“, welche sich für mehrere Wochen in Südkurdistan aufhielt und auf die Kriegsrealität und das Schicksal der Menschen von vor Ort einging.

In der einleitenden Schilderung der politischen Entwicklungen wurden die Entwicklungen, die seitdem eingetreten sind, diskutiert. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die anhaltenden Angriffe des türkischen Staates in Südkurdistan, auf die geächteten Waffen, welcher sich Ankara bedient, und auf das Protestgeschehen im Iran gelegt.


Nach der 35-minütigen Vorführung des Filmes wurde im Anschluss über das Schicksal der Ezid:innen diskutiert und über die Eindrücke der Teilnehmer:innen dieser Delegation. Wie es aus dem Publikum hieß, „ist es dieser Tage notwendiger denn je, keine Lösung von den westlichen Staaten zu erwarten, sondern die Initiative für Solidarität in die eigenen Hände zu nehmen“. Viel zu groß sei nämlich die Gefahr, dass, wie so oft in der Geschichte, am Ende die Kurd:innen die Leidtragenden von globalen Machtkämpfen und westlicher Interessenpolitik im Nahen Osten sind.

Delegation for Peace

Die „Delegation for Peace“ war 2021 unter dem Eindruck des Krieges der Türkei gegen Südkurdistan ins Leben gerufen worden. Als Teil der Friedensinitiative hatte im Juni eine Delegationsreise in die Region stattgefunden, um die Auswirkungen der türkischen Angriffe in Südkurdistan zu dokumentieren und international zu thematisieren, den betroffenen Menschen, deren Dörfer infolge des Krieges zerstört worden sind, durch Beistand Solidarität zu leisten sowie in Gesprächen mit politischen Kräften zivilgesellschaftliche Impulse zu stärken, um Wege zum Frieden zu ermöglichen. Mehr als einem Dutzend der Delegierten war durch die Bundespolizei in Düsseldorf die Ausreise nach Hewlêr (Erbil) untersagt worden, unter ihnen befand sich auch die Hamburger Linksfraktionsvorsitzende Cansu Özdemir. Zwei weitere Betroffene haben vor dem Verwaltungsgericht Köln eine Klage gegen die Bundespolizei eingereicht.