Festnahmen und Verhaftungen: Repression ebbt nicht ab
Erneut sind in der Türkei und Nordkurdistan mehrere Personen ins Visier der türkischen Justiz geraten.
Erneut sind in der Türkei und Nordkurdistan mehrere Personen ins Visier der türkischen Justiz geraten.
Die Repression und Willkür gegen kritische Stimmen in der Türkei und in Nordkurdistan hält unter Federführung der regierenden AKP weiter an. Auch heute wurden wieder unzählige Menschen festgenommen und verhaftet. Der Terror der türkischen Sicherheitskräfte und der regierungstreuen Justiz war heute Morgen zunächst in der Küstenstadt Izmir zu spüren. Dort stürmten sogenannte Antiterror-Einheiten in den Bezirken Menemen, Karabağlar und Konak zahlreiche Wohnungen von Mitgliedern der Demokratischen Partei der Völker (HDP). Wie viele Personen insgesamt festgenommen wurden, ist noch nicht bekannt. In Gewahrsam in der Antiterror-Zentrale der Bezirkspolizeidirektion von Izmir befinden sich zur Stunde Gül Turğal aus dem HDP-Kreisvorstand, Ferit Turğal, Mahsun Koç, Mehmet Sadık Varkan und Gökhan Varkan. Wie berichtet wird, seien bei den Durchsuchungen auch zahlreiche Bücher und elektronische Speichermedien beschlagnahmt worden.
Festnahmen in Wan wegen „sozialen Medien“
In der nordkurdischen Provinz Wan (Van) stürmte die Polizei am Vormittag im Kreis Rêya Armûşê (Ipekyolu) zahlreiche Häuser in den Vierteln Esenler, Tuşba und Beyüzümü. Dabei wurden elf Personen wegen des Verdachts der „Terrorpropaganda in den sozialen Medien“ festgenommen und auf das Polizeipräsidium verschleppt.
Verhaftungen in Pirsûs
Drei von elf Personen, die am 27. Juni bei Razzien im Kreis Pirsûs (Suruç) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) festgenommen worden waren, wurden verhaftet. Laut Gericht bestehe hier ebenfalls der Verdacht der „Terrorpropaganda in den sozialen Medien“. Die acht anderen Festgenommenen waren bereits im Vorfeld nach der staatsanwaltlichen Vernehmung auf freien Fuß gesetzt worden.
Vier Verhaftungen in Xarpêt
Im Kreis Dep (Karakoçan) in der Provinz Xarpêt (Elazığ) wurden vergangenen Freitag sechs Personen wegen des Verdachts der „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ festgenommen. Die türkische Jandarma ging bei der Operation in den ländlichen Regionen der Kreisstadt vor allem gegen Personen vor, die innerhalb der kurdischen Partei der Demokratischen Regionen (DBP) aktiv sind. Die erste Vernehmung der Festgenommenen hatte in der Generalkommandantur der Gendarmerie stattgefunden. Gestern Abend wurden die DBP-Mitglieder dem Gericht von Elazığ überstellt. Zwei Personen sind nach der staatsanwaltlichen Vernehmung auf freien Fuß gesetzt worden, vier weitere Personen, unter anderem DBP-Provinzratsmitglied Abdulkadir Gül, wurden wegen „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“ verhaftet und in das Gefängnis Typ E in Xarpêt überstellt.