Für die kurdische Bewegung in Europa ist der Februar die Zeit der langen Märsche. Vor dem 15. Februar, dem Jahrestag der Verschleppung von Abdullah Öcalan in die Türkei 1999, finden mehrtägige Demonstrationen in verschiedenen Regionen und ein Sternmarsch zu der alljährlichen Großveranstaltung in Straßburg statt. Auftakt ist an diesem Wochenende, in Amsterdam hat bereits am Freitag ein zweitägiger Jugendmarsch begonnen.

Für den Sternmarsch nach Straßburg sind in diesem Jahr zwei Routen angekündigt. Der alljährliche internationalistische Marsch für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage beginnt am 6. Februar, die Aktion wird am Samstag mit einer Veranstaltung in Frankfurt am Main eingeleitet. Am Ende des einwöchigen Marathons steht am 12. Februar die traditionelle Großdemonstration in Straßburg auf dem Programm.

Ausgangspunkt des zweiten Marsches ist Basel, hier starten die kurdischen Jugendorganisationen Tevgera Ciwanên Şoreşger (TCŞ) und Jinên Ciwanên Tekoşer (TekoJIN) am Sonntag nach Straßburg. Ismail Kardaş und Zeynep Kayra von der Demokratischen Kurdischen Gemeinde Schweiz (CDK-S) haben sich gegenüber ANF zu dem Hintergrund der Aktion geäußert und rufen zur Teilnahme auf.

Zeynep Kara und Ismail Kardaş von der Demokratischen Kurdischen Gemeinde Schweiz (CDK-S)

Ismail Kardaş sagt, dass die Wut der Kurdinnen und Kurden über das internationale Komplott, das vor 23 Jahren zur Verschleppung von Abdullah Öcalan aus Kenia in die Türkei geführt hat, nie nachgelassen hat: „Seit 1999 machen die Kurden überall und bei jeder Gelegenheit deutlich, dass sie dieses Komplott niemals hinnehmen werden. Dieses Gefühl der Wut ist seit 23 Jahren ungebrochen. Sie wird nicht nachlassen, bis wir die Freilassung von Abdullah Öcalan durchgesetzt haben. Wir werden niemals aufhören, dafür zu kämpfen.“

Zeynep Kayra aus Basel ergänzt: „Einer der Märsche nach Straßburg beginnt in diesem Jahr hier. Wir rufen alle in Basel und in der Schweiz lebenden Kurdinnen und Kurden und solidarische Menschen zur Teilnahme auf. Wir müssen so laut sein, dass sich die an dem Komplott beteiligten Mächte schämen und die ganze Welt davon erfährt.“