Fazit zur Aktionswoche: Den Krieg gegen Rojava stoppen

„Wenn wir den Krieg des türkischen Faschismus gegen die demokratische Bewegung, gegen die revolutionären Errungenschaften und die Zivilbevölkerung in Kurdistan und Syrien stoppen wollen, dann müssen wir auch den Nachschub für die Kriege kappen.”

Unter dem Motto „From Kobanê to the world: Rise up against fascism“ haben in den vergangenen Tagen im Rahmen einer internationalen Aktionswoche der Kampagne RiseUp4Rojava weltweit Menschen gegen die Aggression des Erdogan-Regimes gegen die Demokratische Föderation Nordostsyrien und gegen die kurdische Freiheitsbewegung protestiert und ihre Solidarität mit dem Widerstand von Kobanê und der Revolution in Rojava/Nordostsyrien bekundet. Die Aktionswoche begann am 1. November, dem Welt-Kobanê-Tag, welcher daran erinnert, dass an diesem Tag im Jahr 2014 weltweit Millionen von Menschen auf den Straßen waren, um ihre Solidarität mit dem heldenhaften Widerstand von Kobanê gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) zum Ausdruck zu bringen, und daraus eine globale Bewegung der Solidarität, des Widerstandes und des gemeinsamen Kampfes gewachsen ist, die sich heute über alle Grenzen hinweg organisiert und die Hoffnung der Revolution verteidigt.

Aktionen in mehr als 30 Ländern

In der vergangenen Woche haben Menschen in über dreißig Ländern - von Argentinien, Brasilien und Kanada über Südafrika, Katalonien, Deutschland, Schweden, Schweiz, Frankreich, Portugal, Großbritannien, Griechenland, der Türkei und Australien, bis hin nach Rojava/Nordostsyrien zu den lokalen Strukturen – gemeinsam mit den kurdischen Dachverbänden in Europa, den Kampagnen Women Defend Rojava und Make Rojava Green Again sowie der Internationalistischen Kommune in Rojava mit mehr als 150 Aktionen auf kreativem Wege gezeigt, dass die Errungenschaften der Revolution verteidigt und die Fortsetzung und Intensivierung des Krieges nicht schweigend hingenommen, sondern auch mit allen Mitteln verhindert werden muss. An zahlreichen Orten gab es Aktionen, die sich gegen Rüstungskonzerne und andere Firmen richteten, die mit dem türkischen Staat zusammenarbeiten und dessen Kriegsmaschinerie am laufen halten. Die Kriegsführung des türkischen Staates ist in hohem Maße auf Unterstützung aus anderen Staaten angewiesen, sowohl technologisch und finanziell als auch politisch.

Nachschub für die Kriege kappen

„Wenn wir den Krieg des türkischen Faschismus gegen die demokratische Bewegung, gegen die revolutionären Errungenschaften und die Zivilbevölkerung in Kurdistan und Syrien stoppen wollen, dann müssen wir auch den Nachschub für die Kriege kappen”, erklärt Şoreş Ronahî, ein Sprecher der Internationalistischen Kommune von Rojava, die mit zur Aktionswoche aufgerufen hat. „In einigen Fällen hat der öffentliche Druck auf Unternehmen und Regierungen bereits gewirkt“, so Ronahî weiter. Durch die weitverbreiteten Forderungen der RiseUp4Rojava-Kampagne ist die türkische Rüstungsindustrie bereits seit der Invasion im Oktober letzen Jahres in eine tiefe Krise gezwungen worden. So wurde zum Beispiel der Export von Panzerstahl an mehrere türkische Unternehmen (beispielsweise Otokar, Roketsan, BMC) gestoppt, und die Entwicklung der „Altay”-Panzer, der „TFX”-Jets und die Anschaffung neuer „ATAK”-Hubschrauber konnten wegen der Nichtverfügbarkeit von Triebwerken nicht vorangetrieben werden. Vor einigen Wochen verkündete schließlich auch der kanadische Motorenhersteller Bombardier und dessen österreichische Tochterfirma BRP Rotax, künftig keine Motoren für Drohnen mehr an die Türkei liefern zu wollen.

Kämpfe auch weiterhin verbinden

An diese Erfolge will die Kampagne RiseUp4Rojava anknüpfen und den Druck auf die Türkei weiter erhöhen. Şoreş Ronahî betont abschließend: „Durch unseren globalen Widerstand und mit Hunderten von Aktionen in vielen Ländern in Form von Demonstrationen, Blockaden, Besetzungen rund um den Globus protestierten wir gegen die Verbrechen des türkischen Staates und seiner Verbündeten. Gleichzeitig trugen wir in Informationsveranstaltungen und Seminaren auch zur Verbreitung einer Hoffnung und einer praktischen Alternative, die Rojava aufzeigt, bei. Jetzt ist es dringlicher denn je, dass wir unsere Kämpfe auch weiterhin verbinden und die Hoffnung, die Rojava uns weltweit gibt, auch weiterhin in die Welt tragen und verteidigen.“

Hintergrund 

In den vergangenen Wochen droht der Krieg des türkischen Staates gegen die Demokratische Föderation Nordostsyrien weiter zu eskalieren. Die Türkei hält, gemeinsam mit islamistischen Milizen, bereits mehrere Städte und Landstriche in Rojava besetzt und begeht dort systematische Menschenrechtsverletzungen, und droht mit einer zeitnahen weiteren Invasion in die befreiten Gebiete Rojavas/Nordsyriens.