Evîn Goyî wird auf dem Gefallenenfriedhof in Qendîl beerdigt

Der Leichnam der in Paris ermordeten kurdischen Revolutionärin Evîn Goyî ist nach Silêmanî in Südkurdistan überführt worden und soll auf dem Gefallenenfriedhof im Qendîl-Gebirge beigesetzt werden.

Bei dem bewaffneten Angriff auf das Ahmet-Kaya-Kulturzentrum in Paris am 23. Dezember sind Evîn Goyî (Emine Kara), Mîr Perwer (Mehmet Şirin Aydın) und Abdurrahman Kızıl erschossen worden. Am Dienstag hat eine große Trauerfeier in Paris stattgefunden, beerdigt werden die Toten in Kurdistan. Mîr Perwer wird in Mûş beigesetzt werden, Abdurrahman Kızıl an seinem Heimatort in Qers-Kaxizman.

Der Leichnam von Evîn Goyî wurde nach Südkurdistan überführt und vom Flughafen in Silêmanî zur „Ehmed Heci Eli“-Moschee gebracht. Von dort aus wurde die Leiche zur Bestattung auf dem Gefallenenfriedhof im Qendîl-Gebirge verabschiedet.

Evîn Goyîs Tante Medine Kara hielt bei der Zeremonie in Silêmanî eine Ansprache, in der sie sich bei den Anwesenden für die große Anteilnahme bedankte und sagte: „Evîn ist für alle vier Teile Kurdistans gefallen. Möge sie die letzte Gefallene Kurdistans sein. Ich spreche allen Kurdinnen und Kurden mein Beileid aus und hoffe, dass es kein weiteres Blut vergossen wird.“ Der Mord an Evîn Goyî werde die Niederlage der Feinde des kurdischen Volkes einleiten, so Medine Kara weiter. Aus ihrer Verwandtschaft seien bereits sechzig Menschen im kurdischen Befreiungskampf gefallen.

 

Evîn Goyî ist im Dorf Hilal in der Botan-Region in Nordkurdistan auf die Welt gekommen und hat sich 1988 im Alter von 14 Jahren der PKK angeschlossen. Sie war Mitglied im Exekutivrat der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans), hat als YPJ-Kommandantin in Rojava gegen den „Islamischen Staat“ (IS) gekämpft und war bis zu ihrer Ermordung eine Führungspersönlichkeit der kurdischen Frauenbewegung.