Erdoğan: „Keine Zugeständnisse“ im Gasstreit

Während Erdoğan weiter mit dem Säbel rasselt und lauthals erklärt „keine Zugeständnisse“ im Mittelmeer gegenüber Athen machen zu wollen, warnt die französische Verteidigungsministerin, das Mittelmeer sei „kein Spielplatz für nationale Ambitionen“.

Für das Erdoğan-Regime ist der Gasstreit im Mittelmeer möglicherweise zur Existenzfrage geworden. Ankara setzt auf außenpolitische Erfolge, um sich im Inland trotz eskalierender Wirtschaftskrise zu legitimieren. Hatte Erdoğan bereits versucht, durch die „Entdeckung“ angeblich „riesiger“ Erdgasvorkommen im Schwarzen Meer ein mögliches Scheitern im Mittelmeer zu kompensieren, erwiesen sich die Vorkommen dort als kleiner als gedacht und waren darüber hinaus schon seit 2004 bekannt. Nun mimt Erdoğan erneut den unerschrockenen Kämpfer für seine neoosmanischen Ambitionen und kündigt lauthals an, es werde „keine Zugeständnisse“ im Gasstreit mit Griechenland geben. Erdoğan spielt mit einer möglichen kriegerischen Eskalation unter NATO-Staaten.

Erdoğan: Griechenland muss „Fehler vermeiden, die sein Verderben sein könnten

Zuletzt hatte die türkische Marine ihren Einsatz im östlichen Mittelmeer in griechischem Hoheitsgebiet verlängert. Die türkischen Kriegsschiffe begleiten dort das Forschungsschiff „Oruç Reis“, um sich neu entdeckte Erdgasvorkommen in der griechischen ausschließlichen Wirtschaftszone völkerrechtswidrig anzueignen. Der Regimechef drohte Griechenland gar, „Fehler“ zu vermeiden, die dessen „Verderben“ sein könnten.

Frankreich: Mittelmeer kein Spielplatz für nationale Ambitionen

Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly warnte das Erdoğan-Regime davor, das Mittelmeer als „Spielplatz für nationale Ambitionen zu missbrauchen“. Die Region sei ein „allgemeines Gut“.

Manöver im östlichen Mittelmeer

Frankreich hält seit Mittwoch gemeinsam mit Griechenland, Italien und Zypern ein Manöver im östlichen Mittelmeer ab. Das Manöver scheint ein deutliches Zeichen an die Türkei darzustellen. Neben drei griechischen F-16-Kampfbombern nehmen auch drei französische Kampfflugzeuge des Typs Rafale daran teil. Dazu sollen am Freitag eine italienische und eine französische Fregatte stoßen. Frankreich hat selbst ein Auge auf das Erdgas im Mittelmeer geworfen und ist mit dem Energieunternehmen Total an den Erkundungen auf griechisch/zyprischer Seite beteiligt. Die Türkei erkennt Zypern nicht an und lehnt die Suche nach Erdgas vor einer Lösung der Zypern-Frage und ohne die Zustimmung der türkischen Zyprer ab. Die Türkei hat den Norden Zyperns besetzt und de facto annektiert.

Maas: Kleiner Zündfunke reicht zur Katastrophe

Deutschland versucht mögliche Konsequenzen für das Erdoğan-Regime abzufedern und setzt seine Appeasement-Politik mit der Diktatur fort. Bundesaußenminister Heiko Maas warnte vor einer Eskalation und warb für einen Dialog zwischen der Türkei und Griechenland: „Die aktuelle Lage ist ein Spiel mit dem Feuer und jeder noch so kleine Zündfunke kann zu einer Katastrophe führen.“