EU: Türkei muss Gassuche im Mittelmeer unverzüglich einstellen

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat die Türkei erneut aufgefordert, die Gassuche im östlichen Mittelmeer sofort einzustellen. Ankara kündigte indes eine Ausweitung an.

Von türkischen Kriegsschiffen begleitet kreuzen die Bohrschiffe „Yavuz“ und „Oruc Reis“ in der griechischen ausschließlichen Wirtschaftszone und nehmen Probebohrungen vor. Nachdem die EU-Außenminister am Freitag Sanktionen gegen die Türkei wegen ihres aggressiven Vorgehens im Mittelmeerraum erneut vertagt hatten, kündigte die Türkei Bohrungen vor der Südwestküste Zyperns an.

Türkei befeuert Spannungen und Unsicherheit im östlichen Mittelmeer“

Die EU forderte erneut die „unverzügliche“ Einstellung der Bohrungen. Ankara untergrabe „die Bemühungen um die Wiederaufnahme des Dialogs und der Verhandlungen“. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell appellierte: „Ich fordere die türkischen Behörden auf, diese Aktivitäten unverzüglich einzustellen und sich in vollem Umfang und in gutem Glauben an einem umfassenden Dialog mit der Europäischen Union zu beteiligen.“ Die Ankündigungen weiterer Bohrungen „befeuern bedauerlicherweise weitere Spannungen und Unsicherheit im östlichen Mittelmeer“, sagte er weiter.

Insbesondere Deutschland tritt als Vorreiter der Appeasement-Politik mit dem Erdoğan-Regime auf. Damit wird ein effektives Vorgehen der EU gegen die Diktatur verhindert und das Eskalationspotential im östlichen Mittelmeerraum erhöht. Erst vergangene Woche war ein türkisches Kriegsschiff auf Kollisionskurs mit einer griechischen Fregatte gegangen.